FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger sollten sich zu Beginn der
neuen Woche auf starke Schwankungen am deutschen Aktienmarkt
In beiden Ländern zeichnet sich Windt zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Glaube man den Umfragen, sei es durchaus möglich, dass mit einem künftigen österreichischen Bundespräsidenten Norbert Hofer das Lager der EU-Gegner innerhalb der Europäischen Union Zulauf erfahre.
ANLEGER FÜRCHTEN POLITISCHE HÄNGEPARTIE IN ITALIEN
Ebenso würde der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi mit der Ablehnung des "Renzirendums" geschwächt. Falls Renzi daraufhin zurücktreten sollte, wird eine politische Hängepartie befürchtet, die die kriselnde Wirtschaft des Landes mitreißen könnte. Der Ministerpräsident will per Volksabstimmung ein in Europa einzigartiges System mit zwei gleichberechtigten Parlamentskammern abschaffen und so politische Blockaden auflösen.
Allerdings sei auf Umfragen in Zeiten des Populismus weniger Verlass, schränkte Windt ein. Eventuell gebe es zur Abwechslung in Italien oder Österreich mal eine positive Überraschung. Davon würden dann europäische Aktien profitieren.
EZB DÜRFTE FÜR BERUHIGUNG SORGEN
In den politisch unsicheren Zeiten schlägt positiv zu Buche, dass die Europäische Zentralbank (EZB) wohl weiter für Beruhigung sorgen wird. Auf seiner Sitzung am Donnerstag dürfte der EZB-Rat beschließen, das Anleihenkaufprogramm zur Stützung der Wirtschaft um vermutlich sechs Monate zu verlängern, schrieb Analyst Michael Schubert von der Commerzbank.
Dabei dürften die Notenbanker nach Auffassung von Schubert selbst dann nicht hektisch agieren, falls es am Montag wegen des Referendums in Italien tatsächlich zu Marktturbulenzen kommen sollte. Schließlich habe EZB-Chefvolkswirt Peter Praet erklärt: "Die Europäische Zentralbank muss ruhig sein, ruhiger als die Märkte."
VERÄNDERUNGEN IN DER DAX-FAMILIE STEHEN AN
Darüber hinaus wird die Deutsche Börse am Montag nach
Börsenschluss bekannt geben, wie stark die exklusive Dax-Familie
dieses Mal aufgemischt wird. Dabei dürfte die Energiewende ihre
Spuren hinterlassen haben. So könnten nach Experteneinschätzungen
die jüngst an die Börse gebrachte Eon-Kraftwerksbeteiligung
Ausscheiden müssen für Uniper und Innogy wohl der Klinikbetreiber
Rhön-Klinikum
Etwaige Änderungen treten erst am 19. Dezember in Kraft. Fonds, die Indizes nachbilden, müssen diese Nachrichten entsprechend berücksichtigen. Das kann auch schon in der neuen Woche Einfluss auf die Aktienkurse haben, weil sich Anleger im Vorfeld entsprechend positionieren.
VERSORGER AM DIENSTAG MIT BVG-URTEIL IM BLICK
Im weiteren Wochenverlauf richten sich die Augen der Anleger nach Karlsruhe: Das Bundesverfassungsgericht (BVG) verkündet am Dienstag sein Urteil über die Rechtmäßigkeit des beschleunigten Atomausstiegs. Geklagt hatten die Energiekonzerne Eon, RWE und Vattenfall.
Am Donnerstag lädt der Medienkonzern Axel Springer
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0176 2016-12-02/15:30