Liebe Leserin, lieber Leser,
zu Wochenbeginn veröffentlichte Osram seinen Bericht für das gesamte Geschäftsjahr 2016. Wieso das bereits im Dezember geht? Deshalb: Bei Osram endete das "Geschäftsjahr 2016" bereits am 30. September, da das Geschäftsjahr hier vom Kalenderjahr abweicht, aus welchen Gründen auch immer.
Chart Osram-Aktie
Quelle: Finanzen100
Und wie fielen sie nun aus, die Zahlen? Im Grunde "wie erwartet"! Denn bereits im November hatte Osram vorläufige Zahlen zum 4. Quartal des Osram-Geschäftsjahres veröffentlicht. Und auf Basis dieser Zahlen gab es dann auch bereits vorläufige Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr. Damals hieß es: Umsatz von 3,78 Mrd. Euro, Wachstum 5,9%, bereinigte Ebidta-Marge von 12,5% und freier Cash Flow von 24 Mio. Euro. Diese vorläufigen Zahlen wurden nun mit den endgültigen Zahlen bestätigt.
Bei Interesse finden Sie unter diesem Link den vollständigen Jahresbericht 2016 von Osram
Vorschlag: Dividende von 1,00 Euro
Die neuen Zahlen "an sich" (Kant) waren also wenig interessant, da genauso erwartet. Immerhin, das ist auch schon eine Aussage. Dann fand ich im Geschäftsbericht auf S. 76 den Hinweis, dass aus dem Gewinn eine Dividende von 1,00 Euro gezahlt werden soll. Die Ausschüttungssumme könnte sich verringern, wenn es noch weitere Aktienrückkäufe bis zur Hauptversammlung gibt. Interessant - eventuell werden also weiter eigene Aktien zurückgekauft, was tendenziell bullish für den Aktienkurs ist (weil sich dadurch die Zahl der umlaufenden Aktien verringert). Das Management erwartet laut eigener Aussage, auch für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividende von "mindestens" 1,00 Euro pro Aktie ausschütten zu können.
Dann der Blick auf Lufthansa, zuvor eine kleine Werbepause:
Noch gibt es keine Einigung zwischen der Lufthansa und der Vereinigung Cockpit e.V. (VC) im Streit um die Vergütung der Piloten. Ich verfolge aufmerksam die entsprechenden Pressemitteilungen beider Seiten und habe nach der Erhöhung des Angebots der Lufthansa bei der VC eine sehr aufschlussreiche Änderung des Tonfalls feststellen können. So benutzte die VC zunächst Formulierungen wie "völlig unverständlich" (dass die Lufthansa kein passables Angebot vorlegt). Nachdem die Lufthansa das Angebot erhöhte, wechselte sich auch der Ton in den Pressemitteilungen der VC - auf einmal hieß es, man habe um Klarstellung des Angebots "gebeten". Am Dienstag nun eine weitere Meldung der VC, in der diese mitteilte:
Eine Frage des Tons
Auf die "meisten Fragen der VC" sei inzwischen eine Rückmeldung durch die Lufthansa erfolgt. Man werde dieses neue Angebot nun intern diskutieren. Solange soll das Verhandlungsklima nicht durch Streiks belastet werden. Das hat das Lufthansa-Management sicher gern gehört. Zudem äußerte die VC, dass sie es gut finde, dass nun auch der Konzernchef Carsten Spohr direkt zum Tarifkonflikt Stellung nehmen möchte. Das ist im Sinne der VC, die kritisiert, dass Spohr bisher "keine aktive Rolle am Verhandlungstisch" eingenommen habe. Insgesamt klingt das doch alles so, als ob es eine greifbare Lösung im Streit um die Vergütung der Piloten geben kann. Meinem Eindruck zufolge kann nun jederzeit eine Einigung verkündet werden. Schau'n wir mal!
Und hier noch das Zitat zum Tag: "Der Ton macht die Musik." - Deutsches Sprichwort
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel