Zürich (ots) - Julius-Bär-Chef Boris Collardi sieht die
Weltwirtschaft an einem Wendepunkt. «Wir werden unter der Führung von
Donald Trump eine Pro-Wachstum-Strategie erleben», sagt er in der
«Handelszeitung». Trump werde Milliarden investieren, den
regulatorischen Apparat runterfahren, Steuern senken. «Das alles
führt zu Wachstum.» So würden die USA der «Motor der Weltwirtschaft»
sein, ist Collardi überzeugt.
Seine Bank ist weiter auf Expansionskurs in Asien. Netto habe
Julius Bär dieses Jahr über 100 Vermögensverwalter eingestellt. «Wir
wachsen substanziell», sagt er. Allerdings hat die Kapitaldecke der
Bank durch die Expansion gelitten. Der Topbanker im Interview: «Wir
haben über die letzten Jahre einen Teil unseres Risikopuffers für
Akquisitionen verwendet.» Und weiter: «Auch ich bin mit der
Kapitalisierung der Bank nicht ganz zufrieden. Wenn wir 200 bis 300
Millionen Franken mehr hätten, wäre das sicher nicht schlecht.»
Allerdings verfüge die Bank Julius Bär über ein solides
Geschäftsmodell, das jedes Jahr genügend Cash generiere, um die
Kapitalreserven sukzessive aufzustocken.
Für den Standort der Europa-Bank von Julius Bär setzt Boris
Collardi auf Luxemburg, nicht mehr auf Frankfurt. «Wir werden bis
Ende nächsten Jahres unsere Europa-Bank ins Herzogtum transferieren,
unter Beibehaltung der Bank in Frankfurt.» Dieser Entscheid habe mit
dem Pool an Talenten zu tun. In Luxemburg finde man ohne Probleme
Fachleute, die vier Sprachen sprächen und sich den Umgang mit
verschiedenen Kulturen gewöhnt seien. «Das ist ideal, wenn man Kunden
aus verschiedenen europäischen Ländern zentral betreuen möchte.»
Collardi ist dagegen skeptisch, ob London seinen Platz als
führendes Finanzzentrum halten könne. «Der Heimmarkt wird viel
langsamer wachsen, viele Banken sind in einem desolaten Zustand und
die Folgen des Brexit möglicherweise einschneidend.» Zudem hätte die
Finanzmarktaufsicht eine härtere Gangart angeschlagen. «In diesem
Umfeld hält sich jeder mit Investitionen zurück.»
Originaltext: Handelszeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100009535
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100009535.rss2
Kontakt:
Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 043 444 57 77
Weltwirtschaft an einem Wendepunkt. «Wir werden unter der Führung von
Donald Trump eine Pro-Wachstum-Strategie erleben», sagt er in der
«Handelszeitung». Trump werde Milliarden investieren, den
regulatorischen Apparat runterfahren, Steuern senken. «Das alles
führt zu Wachstum.» So würden die USA der «Motor der Weltwirtschaft»
sein, ist Collardi überzeugt.
Seine Bank ist weiter auf Expansionskurs in Asien. Netto habe
Julius Bär dieses Jahr über 100 Vermögensverwalter eingestellt. «Wir
wachsen substanziell», sagt er. Allerdings hat die Kapitaldecke der
Bank durch die Expansion gelitten. Der Topbanker im Interview: «Wir
haben über die letzten Jahre einen Teil unseres Risikopuffers für
Akquisitionen verwendet.» Und weiter: «Auch ich bin mit der
Kapitalisierung der Bank nicht ganz zufrieden. Wenn wir 200 bis 300
Millionen Franken mehr hätten, wäre das sicher nicht schlecht.»
Allerdings verfüge die Bank Julius Bär über ein solides
Geschäftsmodell, das jedes Jahr genügend Cash generiere, um die
Kapitalreserven sukzessive aufzustocken.
Für den Standort der Europa-Bank von Julius Bär setzt Boris
Collardi auf Luxemburg, nicht mehr auf Frankfurt. «Wir werden bis
Ende nächsten Jahres unsere Europa-Bank ins Herzogtum transferieren,
unter Beibehaltung der Bank in Frankfurt.» Dieser Entscheid habe mit
dem Pool an Talenten zu tun. In Luxemburg finde man ohne Probleme
Fachleute, die vier Sprachen sprächen und sich den Umgang mit
verschiedenen Kulturen gewöhnt seien. «Das ist ideal, wenn man Kunden
aus verschiedenen europäischen Ländern zentral betreuen möchte.»
Collardi ist dagegen skeptisch, ob London seinen Platz als
führendes Finanzzentrum halten könne. «Der Heimmarkt wird viel
langsamer wachsen, viele Banken sind in einem desolaten Zustand und
die Folgen des Brexit möglicherweise einschneidend.» Zudem hätte die
Finanzmarktaufsicht eine härtere Gangart angeschlagen. «In diesem
Umfeld hält sich jeder mit Investitionen zurück.»
Originaltext: Handelszeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100009535
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100009535.rss2
Kontakt:
Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 043 444 57 77