FRANKFURT (Dow Jones)--Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hält einen Austritt Italiens aus der Eurozone für möglich. "Die Gefahr hat zugenommen, dass Italien immer tiefer in wirtschaftliche Stagnation, Bankenkrise und Verschuldung abrutscht. Damit könnte sich für die Eurozone bald die Frage stellen, ob die anderen Staaten Italien mit hohen Transfers im Euroraum halten oder einen Austritt des Landes hinnehmen wollen", sagte Fuest den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Auf die Frage, ob eine neue Finanzkrise drohe, sagte Fuest, da die EZB mit ihren Staatsanleihenkäufen die Märkte beruhige, "sehe ich nicht die Gefahr einer kurzfristigen Kapitalmarktpanik". Zu einer Finanzkrise käme es, wenn Italien aus dem Euro austreten würde. "Das kann trotzdem besser sein, als eine dauerhafte Stagnation in Italien oder eine dauerhafte Abhängigkeit Italiens von Transfers, die Steuerzahler aus anderen Mitgliedstaaten der Währungsunion bezahlen müssten", betonte der Ökonom.
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December 08, 2016 05:41 ET (10:41 GMT)
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