BERLIN (dpa-AFX) - Die Tarifverhandlungen für rund 150 000 Beschäftigte der Deutschen Bahn sind am Donnerstag in eine entscheidende Phase gegangen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erhöhte vor Gesprächsbeginn den Druck, indem sie mit Warnstreiks in der kommenden Woche drohte. Sie will zu den Arbeitsniederlegungen aufrufen, sofern in dieser Verhandlungsrunde keine Einigung gelingt.
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber nannte diese Ankündigung "überflüssig und unnötig", denn beide Seiten seien "konstruktiv unterwegs". "Wir haben die ernste Absicht, zu einem guten Abschluss zu kommen. Ob das heute ist, weiß ich nicht, aber vor Weihnachten sollten wir fertig werden", sagte Weber vor Gesprächsbeginn.
Vor dem Hotel, in den sich die Delegationen trafen, demonstrierten rund 200 Gewerkschaftsmitglieder für ihre Forderungen. Die EVG will 4,5 Prozent mehr Geld und zusätzlich 2,5 Prozent, die die Arbeitnehmer auch gegen sechs Tage mehr Urlaub oder eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit eintauschen können sollen. Die Bahn hat bislang ein Volumen von 4,2 Prozent angeboten. Sie ist mit einem Wahlmodell für Geld oder Freizeit einverstanden, "der Teufel steckt aber im Detail", sagte Weber./brd/DP/stb
AXC0170 2016-12-08/14:49