Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
THYSSENKRUPP - Die Fusion der europäischen Stahlsparten von Thyssenkrupp und Tata Steel wird wahrscheinlicher. Der indische Konkurrent steht kurz davor, die milliardenschweren Pensionslasten in Großbritannien vom Unternehmen abzutrennen. Aber die Gewerkschaften drohen mit Blockade. (Börsen-Zeitung S. 10)
VOLKSWAGEN - Die EU-Kommission hat gegen Deutschland und sechs weitere Länder ein Verfahren eingeleitet, weil sie keine Strafen gegen Volkswagen in der Dieselaffäre verhängt haben - oder diese gar nicht verhängen konnten, weil die nötigen Sanktionsvorschriften fehlten. Was nun beginnt, ist eines der Verfahren, die oft jahrelang andauern, und die schlussendlich vor dem Europäischen Gerichtshof enden könnten. Doch die Auswirkungen werden gering sein. Weder muss VW nun plötzlich mit Strafen in vergleichbarer Höhe wie in den USA rechnen, noch haben die betroffenen Verbraucher bessere Chancen, Entschädigungen zu erhalten. (Welt S. 9)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Deutsche Telekom stellt zum Jahresende die Smartphone-Geldbörse My-Wallet ein. Auf der Internetseite des Unternehmens finden die Kunden mittlerweile entschuldigende Worte und den Hinweis, die App könne nur noch bis zum 31. Dezember genutzt werden. Es geht um das Ende eines sehr ambitionierten Vorhabens: Diese digitale Geldbörse war im Jahre 2012 in Berlin als "weiterer Schritt zu einer Welt ohne Bargeld" angekündigt worden. (FAZ S. 23)
AIXTRON - Martin Goetzeler, Vorstandschef des Technologiekonzerns Aixtron, sucht nach dem gescheiterten Übernahmeangebot durch den chinesischen Investor FGC nach Alternativen. "Letztlich gibt es zwei Möglichkeiten", sagte er in einem Interview. "Erstens können wir darauf hoffen, dass sich die Märkte bei unseren etablierten Produkten erholen und wir weiter hohe Beträge in zukunftsfähige neue Anlagen investieren. Das brächte aber hohe Entwicklungs- und Vorlaufkosten und Risiken mit sich." Zweitens könnte sich Aixtron verkleinern, Technologiebereiche abgeben und mit einem spezialisierten Angebot weitermachen. (Handelsblatt S. 16)
ATU - Die Werkstattkette ATU könnte in letzter Minute doch noch gerettet werden. Es habe eine grundsätzliche Einigung zwischen den Parteien zur Zukunftssicherung gegeben, erfuhr die Welt aus Verhandlungskreisen. Damit könne die Übernahme von ATU durch die französische Werkstattkette Mobivia vollzogen werden. Ein ATU-Sprecher wollte die Informationen "weder bestätigen, noch dementieren". Um Mitternacht läuft eine Drei-Wochen-Frist ab, in der sich die ATU-Eigentümer, die Vermieter der Filialen und der neue französische Eigentümer auf die Konditionen einigen müssen. Sonst wird ein Insolvenzantrag wegen Überschuldung fällig. (Welt S. 10)
SENATOR - Beim Kugelschreiber- und Werbemittelanbieter Senator hat der neue Eigentümer schon kurz nach der Übernahme massiv eingegriffen. Der Finanzinvestor Perusa bestätigt Informationen der FAZ, dass der Unternehmensleiter ausgewechselt ist - und außerdem ein Drittel der deutschen Belegschaft abgebaut. Wie der Betriebsrat auf Anfrage mitteilt, sind die Stellenstreichungen überwiegend über betriebsbedingte Kündigungen geschehen. Senator hatte fast ein Jahrhundert lang zum Familienunternehmen Merz gehört, das im Hauptgeschäft Medikamente und Schönheitsprodukte vertreibt. Im Juli verkaufte Merz die defizitäre Tochtergesellschaft an Perusa. Die Beteiligungsgesellschaft hat nun extrem schnell Einschnitte durchgezogen. (FAZ S. 19)
BOMBARDIER - Die Turbulenzen des angeschlagenen kanadischen Flugzeug- und Lokomotivenherstellers Bombardier erreichen Deutschland. Der Sanierungsplan für die in Berlin angesiedelte Bahntechniksparte sieht vor, 2.500 Stellen zu streichen. Gleichzeitig verlässt der Deutschland-Chef von Bombardier das Unternehmen. (Handelsblatt S. 21)
POSTCON - Postcon, die deutsche Tochtergesellschaft der niederländischen PostNL, will Pin Mail vollständig übernehmen und damit ihre Position als Nummer zwei auf dem deutschen Briefmarkt weiter ausbauen. Die orangegrüne Allianz setzt ein Zeichen: 1999 als alternativer Anbieter gestartet, hat sich Pin Mail zu einem der größten privaten Briefunternehmen in Europa gemausert: In Sortierzentren werden täglich bis zu 750.000 Sendungen verarbeitet, 17 eigene Logistikdepots und rund 400 Briefkasten- Standorte bieten ein flächendeckendes Netz rund um den Briefversand. (FAZ S. 22)
BREITLING - Offenbar steht mit Breitling einer der letzten eigenständigen Hersteller teurer Uhren zum Verkauf. Der Verkaufsprozess sei im Gange, Breitling werde von einer Investmentbank beraten, berichtete etwa die Aargauer Zeitung. Eine Entscheidung stehe demnach noch aus. Am ehesten käme aber ein großer Luxusgüterkonzern als Käufer infrage. (Handelsblatt S. 18)
GOLDMAN SACHS - Lloyd Blankfein, der Chef von Goldman Sachs fordert in einem Interview, Auflagen für seine Branche zu lockern. Mit Donald Trump als US-Präsident sieht er dafür gute Chancen. (Handelsblatt S. 46)
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December 09, 2016 00:13 ET (05:13 GMT)
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