BERLIN (Dow Jones)--Nach einem Bericht des Spiegel hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für die Autoindustrie brenzlige Passagen aus dem Abschlussbericht seines Hauses zum Abgasskandal getilgt. Laut Spiegel zeigt der Vergleich mit früheren Entwurfsstadien des Berichts, dass diverse anklagende Ergebnisse zu Gunsten von Herstellern wie Opel, Audi und Fiat aus der Endfassung gefallen sind.
Dobrindt hatte im April die Resultate der eigenen Nachprüfung von 53 Dieselmodellen verschiedener Autobauer vorgestellt. Die Konzerne kamen zumeist mit einem Software-Update in den Werkstätten davon, obwohl die Experten bei mehreren Modellen den Einsatz illegaler Abschalteinrichtungen entdeckt haben, wie der Spiegel schreibt. Das sei aber im Abschlussbericht bewusst unter den Tisch gekehrt worden.
Das Verkehrsministerium war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen bisher nicht zu erreichen. Am Donnerstag hatte die EU-Kommission Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und sechs weitere EU-Staaten eingeleitet, weil in den Ländern ein gesetzliches Verbot von Abschalteinrichtungen bisher nicht umgesetzt ist.
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December 09, 2016 04:09 ET (09:09 GMT)
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