Von William Boston
FRANKFURT/NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Handesbehörde FTC wirft Volkswagen im Dieselskandal vor, Beweismittel unterschlagen zu haben. In einem Schreiben der Federal Trade Commission (FTC) an ein US-Bundesgericht heißt es, dass Volkswagen 23 Mobiltelefone von Führungskräften vernichtet habe. Zudem fordert die Behörde erneut die Befragung eines ehemaligen Volkswagen-Mitarbeiters.
Volkswagen lehnte auf Anfrage einen Kommentar ab und verwies auf eine Stellungnahme in Reaktion auf das Schreiben der FTC an das Gericht. Die Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde hatte Volkswagen bereits im März irreführende Werbung für seine als umweltfreundlich angepriesenen Dieselfahrzeuge vorgeworfen und Klage gegen die Wolfsburger bei einem Bundesgericht eingereicht. Die Behörde, die selbst keine Strafen verhängen kann, forderte Kompensationszahlungen für Kunden.
VW-Anwälte haben die Argumente der FTC zurückgewiesen. Die FTC nutze diesen Fall, um auf noch laufende Gespräche Druck auszuüben, bei denen es um Dieselfahrzeuge mit 3,0-Liter-Motoren gehe. Im Juni hatte sich VW bereit erklärt, insgesamt 14,7 Milliarden US-Dollar im Zuge einer außergerichtlichen Einigung bei Dieselfahrzeugen mit 2,0-Liter-Motoren zu zahlen.
Am 16. November findet in den USA die Anhörung statt, um mit Klägern und Behörden über den Plan zur Entschädigung der rund 80.000 US-Kunden von 3,0-Liter-Dieselfahrzeugen zu diskutieren.
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December 09, 2016 14:06 ET (19:06 GMT)
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