Liebe Leserin, lieber Leser,
nachdem es von K+S wochenlang keine neuen Nachrichten gab - die schlechten 9-Monats-Zahlen wurden am 10. November veröffentlicht, danach war mehr oder weniger Sendepause - meldete sich das Unternehmen nun mit einer Übernahme.
Chart K+S
Quelle: tradingview.com
Und zwar teilte K+S mit, dass man für "einen höheren einstelligen Millionen-Betrag (US-Dollar)" einen Anteil von 30% am saudi-arabischen Düngemittelproduzenten Düngemittelproduzenten "Al-Biariq for Fertilizer Plant Co., Ltd." übernommen habe. Der entsprechende Kaufvertrag sei bereits in Dubai unterzeichnet worden. Eine knallharte Recherche meinerseits (= den Namen des saudischen Produzenten in Google eingegeben) führte zu keinen besonderen Erkenntnissen, da auf der Seite keine Angaben zu Umsätzen, Produktionskosten und Ebit veröffentlicht sind (habe ich jedenfalls nicht gefunden).
K+S möchte am Wachstum in Nahost, Afrika und Südasien teilhaben
Insofern kann ich den Kauf dieser Beteiligung durch K+S auch schwer bis gar nicht einordnen. Das nennt K+S selbst zu dieser Transaktion: Demnach habe Al-Biariq eine Produktionskapazität von 20.000 Tonnen wasserlöslichem Kaliumsulfat. K+S soll demnach "Vertrieb und Marketing" der Al-Biariq Produktion übernehmen. Auf diese Weise möchte K+S am Wachstum "in Nahost, Afrika und Südasien" teilhaben. Um diese Beteiligung in Relation zu setzen: Der Kaufpreis soll bei weniger als 10 Mio. Dollar liegen. Die 9-Monats-Umsätze von K+S lagen laut den Zahlen vom 10. November bei 2,5 Mrd. Euro. Hier geht es also um weniger als ein halbes Prozent der 9-Monats-Umsätze.
Dann der Blick auf Paion:
nachdem die Performance der Paion-Aktie in den letzten Wochen eher enttäuscht hatte - seit den Oktober-Hochs im Bereich 3 Euro war es Schritt für Schritt auf gut 2,30 Euro abwärts gegangen - gab es zuletzt positive Signale. Zu Wochenbeginn meldete Paion, dass es in Bezug auf das laufende US-Phase-III-Entwicklungsprogramms für "Remimazolam" weitere Fortschritte gab. Demnach wurde die Patientenrekrutierung am 19. Dezember erfolgreich abgeschlossen. Demnach wurde insgesamt 79 Hochrisikopatienten entweder - ich zitiere: "Remimazolam, Midazolam oder Placebo (und mit Midazolam als Ergänzungsmedikation)" gegeben. Paion setzt große Hoffnungen auf Remimazolam, das die Zulassung als "ultrakurz wirksames" intravenöses Anästhetikum erhalten soll. Im Rahmen der Patientenrekrutierung wurde von keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet.
Remimazolam: Fortschritt, aber noch keine Entscheidung!
Es gilt hier zu bedenken, dass dies nur ein Zwischenschritt ist. Die eigentlichen Studienergebnisse soll es laut Paion dann im ersten Halbjahr 2017 geben. Und letztlich entscheidet die US-Zulassungsbehörde, ob sie Remimazolam die Zulassung geben wird oder nicht. Insofern wird das wahrscheinlich ein "hopp" oder "topp", sprich Zulassung und Kursgewinn oder keine Zulassung und Kurseinbruch. Die jüngste Nachricht ist ein Schritt Richtung Zulassung, insofern notwendig - aber nicht hinreichend.
Und hier noch das Zitat zum Tag: "Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden; die Klugheit steht zurück, um zu sehen." - Carmen Sylva, rumänische Königin
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel