NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen machen am Dienstag nach dem langen Weihnachtswochenende noch etwas Boden gut. Der Nasdaq-Composite hat sogar ein neues Allzeithoch erreicht bei 5.509 Punkten. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,2 Prozent auf 19.972 Punkte, der S&P-500 gewinnt 0,4 Prozent, der Nasdaq-Composite 0,6 Prozent. Allerdings dürften die Umsätze niedrig bleiben, denn viele Marktteilnehmer haben in der Zeit "zwischen den Jahren" freigenommen.
Zudem mangelt es an Impulsen. Aus Übersee kommt wenig, auch weil einige Börsen - darunter der Aktienmarkt in London - noch geschlossen sind und das Geschäft ansonsten sehr dünn ist. Wichtige Unternehmenstermine stehen nicht auf der Agenda. Dafür werden einige Konjunkturdaten veröffentlicht. Vorbörslich hat der Case-Shiller-Hauspreisindex erneut ein deutliches Wachtsum am Immobilienmarkt angezeigt. Kurz nach der Startglocke folgt noch der Index des Verbrauchervertrauens für Dezember.
Der vom Conference Board veröffentlichte Index des Verbrauchervertrauens habe sich zuletzt schon auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 bewegt, sagt Marshall Gittler, Leiter der Sparte Investment Research bei FXPrimus. Wenn er nun - wie erwartet - nochmals gestiegen sein sollte, dürfte das als neuerlicher Beweis des "Trump-Effekts" an den Finanzmärkten gesehen werden. Seit dem Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl haben die Kurse an der Wall Street kräftig zugelegt, getragen von seinem Wahlversprechen, ein Konjunkturprogramm aufzulegen und die Steuern zu senken.
Unter den Branchen steht der Einzelhandel mit Aktien wie Wal-Mart oder Home Depot im Blick. Offenbar ist das diesjährige Weihnachtsgeschäft recht gut gelaufen. Die genannten Aktien gewinnen 1,1 bzw 0,5 Prozent.
Spekulationen auf Konjunkturprogramm stützen Dollar
Das geplante Konjunkturprogramm Donald Trumps ist das zentrale Thema auch an den Devisen- und Anleihemärkten, an denen es ansonsten ebenfalls ruhig zugeht. Die Wirtschaftsmaßnahmen des neuen Präsidenten dürften die Inflation anheizen, so die Befürchtung von Marktteilnehmern. Eine höhere Inflation wiederum könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, die Zinsen schneller und deutlicher anzuheben als bislang erwartet. Im Anschluss an ihre jüngste Zinssitzung in diesem Monat hatte die Fed für das kommende Jahr zunächst drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.
Die Erwartung steigender Zinsen hat die Anleiherenditen in den vergangenen Wochen merklich steigen lassen. Am Dienstag legt die Rendite zehnjähriger Treasurys um 2 Basispunkte auf 2,56 Prozent zu.
Der Dollar, der in den vergangenen Wochen ebenfalls kräftig aufgewertet hat, zeigt sich aktuell stabil. Ein Euro kostet mit 1,0450 Dollar etwa so viel wie am Freitag. Beobachter sehen die Gefahr, dass der starke Dollar die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen auf dem Weltmarkt mindert. Viele Akteure warteten erst einmal ab, welche Maßnahmen die neue US-Regierung unter Donald Trump tatsächlich in die Tat umsetze. Sollte Trump sich allerdings besorgt über den Anstieg der US-Währung äußern, dürfte der Greenback einen Ausverkauf erleben.
Gold erholt sich weiter von der zurückliegenden Talfahrt. Mit der Aussicht auf steigende Zinsen war das Edelmetall, das selbst keine Zinsen abwirft, uninteressant geworden. Außerdem verteuerte der festere Dollar Gold und andere Rohstoffe für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Wenn aber die Teuerung wieder anziehen sollte, dürfte Gold als Inflationsschutz gesucht sein, heißt es. Aktuell steigt der Preis für die Feinunze um 0,5 Prozent auf 1.140 Dollar.
Die Ölpreise legen ebenfalls zu. Hier stützt die Erwartung, dass die jüngst von Mitgliedern und Nichtmitgliedern der Opec angekündigten Förderdrosselungen in die Tat umgesetzt werden. Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI steigt um 1 Prozent 53,56 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.972,28 0,19 38,47 14,62 S&P-500 2.271,71 0,35 7,92 11,14 Nasdaq-Comp. 5.494,90 0,59 32,21 9,74 Nasdaq-100 4.974,19 0,69 34,17 8,29 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,22 2,1 1,20 5 Jahre 2,05 2,2 2,03 7 Jahre 2,37 2,6 2,35 10 Jahre 2,57 2,9 2,54 30 Jahre 3,15 2,9 3,12 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:16 Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0451 +0,07% 1,0444 1,0457 -3,8% EUR/JPY 122,7690 +0,18% 122,5468 122,60 -16,9% EUR/CHF 1,0751 +0,09% 1,0741 1,0727 -1,2% EUR/GBP 0,8528 +0,18% 0,8506 1,1716 +15,8% USD/JPY 117,48 +0,12% 117,34 117,24 +0,1% GBP/USD 1,2254 -0,20% 1,2278 1,2252 -16,9% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,57 53,02 +1,0% 0,55 +20,1% Brent/ICE 55,68 55,16 +0,9% 0,52 +21,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.139,74 1.133,96 +0,5% +5,78 +7,5% Silber (Spot) 15,84 15,74 +0,6% +0,10 +14,6% Platin (Spot) 903,05 892,25 +1,2% +10,80 +1,3% Kupfer-Future 2,48 2,47 +0,3% +0,01 +15,0% ===
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December 27, 2016 09:56 ET (14:56 GMT)
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