Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ÖKOSTROM - Während der Bundestag in den vergangenen Monaten um "verbesserte Förderkonditionen" für die Ökostrombranche rang, stürzten im Ausland die Förderkosten ab. Die Bereitschaft internationaler Energiekonzerne wächst, auch für kleine Förderung in Europa große Wind- und Solarparks zu errichten. Sie wollen weniger statt mehr Staatshilfe. Die Kosten für Ökostromanlagen befinden sich im freien Fall. In Dänemark und in den Niederlanden wird Windstrom für nur ein Drittel der deutschen Förderkosten erzeugt. (FAZ S. 19)
FLÜCHTLINGSHILFE - Die Flüchtlingskrise wird die Bundesländer auch im Jahr 2017 stark belasten. Für das kommende Jahr rechnen sie mit Flüchtlingsausgaben in Höhe von 15,6 Milliarden Euro. Dies ergab eine Umfrage des Handelsblatts unter den 16 Länderfinanzministerien. In diesem Jahr liegen die Kosten bei 19,8 Milliarden Euro - zwei Milliarden mehr als geplant. (Handelsblatt S. 3)
BESCHÄFTIGUNG - Der Beschäftigungsboom in Deutschland hält an. Im Jahresdurchschnitt rechnet die Beratungsgesellschaft EY mit 43,7 Millionen Erwerbstätigen, gegenüber dem ohnehin schon starken Jahr 2016 ist das noch einmal eine Steigerung um etwa 215.000 Erwerbstätige. Schon in den vergangenen zwölf Monaten sind in Deutschland per Saldo 440.000 Jobs hinzugekommen. In den vergangenen zehn Jahren sind hierzulande unter dem Strich 3,2 Millionen Jobs entstanden. (Welt S. 9)
UNGARN - Zwischen Deutschland und Ungarn bahnt sich ein heftiger Streit über die nukleare Sicherheit an. Hintergrund ist ein kürzlich in Budapest beschlossenes Gesetz, mit dem die ungarische Regierung künftig ihre nationale Atomaufsicht übergehen kann, zum Beispiel bei der Genehmigung zweier neuer Reaktorblöcke beim Atomkraftwerk Paks. Ministerpräsident Viktor Orbán will die Meiler mit russischer Hilfe errichten, ein entsprechender Deal steht wohl kurz bevor. Ungarische Medien melden, dass Russlands Präsident Wladimir Putin im Februar nach Budapest reisen werde, um das Geschäft zu besiegeln. In der Bundesregierung stößt die Gesetzesänderung auf massive Kritik. "Ich finde die Entscheidung Ungarns, die Rechte der Atomaufsicht zu beschneiden, in höchstem Maße bedenklich", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). (Süddeutsche S. 1)
UNTERHALT - Nach harscher Kritik an den Plänen von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) zur Reform des Unterhaltsvorschusses an alleinerziehende Mütter hat der Deutsche Städtetag einen eigenen Vorschlag unterbreitet. Der berge keine Nachteile für die betroffenen Familien, mache den Kommunen aber weniger organisatorische und personelle Probleme, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kommunalvertretung, Helmut Dedy. Er schlägt eine grundlegende Vereinfachung und Zweiteilung des Verfahrens vor, das heute allein die "Unterhaltsvorschuss-Stellen" der Kommunen abwickeln. (FAZ S. 21)
KREDITE - Die Kreditnachfrage von Unternehmen und Selbstständigen in Deutschland legt leicht zu. Experten beklagen jedoch die weiter schwache Investitionsbereitschaft. (Handelsblatt S. 26/Börsen-Zeitung S. 5)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/jhe
(END) Dow Jones Newswires
December 30, 2016 00:11 ET (05:11 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.