Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Nach dem unerwartet starken Anstieg der Inflationsrate in Deutschland auf 1,7 Prozent hat der Chef des Ifo-Instituts Clemens Fuest von der Europäischen Zentralbank ein Umdenken verlangt. "Dieser Inflationssprung ist ein Signal für den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik der EZB", sagte Fuest. "Wenn diese Zahlen sich für die Eurozone insgesamt bestätigen, sollte die EZB das Anleihekaufprogramm im März 2017 beenden", forderte Fuest. Für eine Fortsetzung der Käufe gebe es dann keine Rechtfertigung mehr. (FAZ S.17/Süddeutsche S. 15)
EZB - Angesichts der ansteigenden Inflation in Deutschland erhöht die Politik den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), den Leitzins schnell anzuheben. "Die Nullzinspolitik bei steigender Inflation ist verheerend für den deutschen Sparer", sagte Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU). "Die EZB muss schnellstmöglich beginnen, die Zinsen wieder Schritt für Schritt anzuheben", forderte er. Die Inflation lag im Dezember bei 1,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. (Handelsblatt S. 1)
RENTE - Die Rentenpläne von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) belasten Steuer- und Beitragszahler viel stärker als bislang bekannt. Dies zeigen Berechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), die der Welt exklusiv vorliegen. Eine Umsetzung des von Nahles präsentierten Gesamtkonzepts zur Alterssicherung verteuerte die Rentenversicherung drastisch, heißt in dem BDA-Papier. "Beitrags- und Steuerzahler würden in 2045 gegenüber heute um 90 Milliarden Euro zusätzlich belastet werden." Da auch in der Kranken- und Pflegeversicherung happige Beitragserhöhungen bevorstünden, sei mit einer "enormen Erhöhung der Sozialabgaben" von derzeit rund 40 Prozent des Bruttolohnes auf 55 Prozent im Jahr 2045 zu rechnen, warnen die Arbeitgeber. (Welt S. 10)
BANKEN - Deutschland und Frankreich blockieren strengere Regeln für Banken. Aus Kreisen des Baseler Ausschusses verlautete, dass sich Deutschland und Frankreich in einer Minderheitsposition befänden. Die amerikanische Sichtweise, den Einsatz von eigenen Risikomodellen deutlich zu begrenzen, werde von den meisten Mitgliedern unterstützt. Gleichwohl müssen die Beschlüsse im Baseler Ausschuss einstimmig gefasst werden und haben darüber hinaus keine verbindliche Wirkung für die Mitgliedsländer. (FAZ S. 16/Börsen-Zeitung S. 1)
DATENVERKEHR - In der nächsten Woche will die EU-Kommission einen Vorschlag für einen möglichst freien, also grenzenlosen Fluss des Datenverkehrs zwischen den EU-Staaten präsentieren. Dieser soll vor allem Kosten für Unternehmen senken. Der Titel des Plans verspricht nicht weniger als den "Aufbau einer europäischen Data Economy". Aus Sicht der Kommission wäre dies dringend nötig, denn im Vergleich zu den USA hinkt die europäische Digitalwirtschaft deutlich hinterher. Welche Bedeutung die Ökonomie der Daten hat, beschreibt die Kommission im Entwurf des Vorschlags. So machte der Wert der digitalen EU-Wirtschaft im vergangenen Jahr 272 Milliarden Euro aus. Dieser könnte nach Ansicht der Brüsseler Behörde bis 2020 auf 643 Milliarden Euro steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten sich die Mitgliedsstaaten von einem Prinzip leiten lassen: der Freizügigkeit der Daten innerhalb der EU. (Süddeutsche S. 17)
DAK - "Leider ist bereits jetzt absehbar, dass die Zusatzbeiträge der Krankenkassen in den kommenden Jahren deutlich anziehen werden", sagte Andreas Storm, Chef der drittgrößten Krankenkasse in Deutschland, DAK, in einem Interview. "Die DAK Gesundheit wird diesem Trend so nicht folgen. Wir schaffen das, weil wir uns neu organisieren, unser Personal ohne Entlassungen um 15 Prozent verringern und Kosten reduzieren". Außerdem fordert Storm, die Rücklage von 2,7 Milliarden Euro des Gesundheitsfonds an die Kassen zurückfließen zu lassen. (Süddeutsche S. 18)
PHARMAINDUSTRIE - Den großen Pharmakonzernen gehen die Innovationen aus, das Wachstum schwächt sich ab. Auch der Trick, mit Preiserhöhungen den Umsatz zu steigern, versagt zunehmend - weil selbst in den USA der Widerstand zunimmt. (Handelsblatt S. 14)
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January 04, 2017 00:27 ET (05:27 GMT)
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