
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Erneut hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag eine Nullnummer hingelegt. Nachdem er sich am Vortag nicht vom Fleck bewegte, schloss er am Donnerstag knapp 1 Pünktchen höher bei 11.585 Zählern. Dabei wies er über den Tag eine Handelsspanne von nur 66 Punkten auf, innerhalb der vergangenen drei Handelstage hat er unter dem Strich 13 Punkte verloren. Häufig treten die Indizes im Vorfeld der Berichtssaison auf der Stelle. Ab Montag kommender Wochen legen die ersten Unternehmen die Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vor. Diese könnten die Impulse liefern, auf die die Anleger sehnsüchtig warten.
Wichtig ist, dass China seinen Geldmarkt und seine Währung in den Griff bekommt. Zuletzt sind in Hongkong die Zinssätze im Interbankenhandel auf den zweithöchsten Stand ihrer Geschichte gestiegen. Die Aufwärtsbewegung weckt Erinnerungen an die Lage vor einem Jahr, als die Sorge um eine schwache wirtschaftliche Lage in China für starken Abwärtsdruck an den Börsen sorgte.
Kursexplosion bei Solarworld
Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag agierten die Investoren vorsichtig. So gehörten die Finanzwerte, zu Jahresbeginn noch gesucht, zu den Verlierern. Deutsche Bank gaben um 0,8 Prozent nach, nachdem sie anfangs noch zu den stärksten Gewinnern gehört hatten. Gekauft wurden dagegen Immobilienwerte, nachdem die Analysten der BNP Exane den Sektor unter die Lupe genommen hatten. So stiegen nach Hochstufungen Vonovia 2 Prozent, Deutsche Wohnen 2,6 Prozent und LEG um 2,4 Prozent und der Sektorindex um 1 Prozent.
Im SDAX stiegen VTG um 7,2 Prozent auf den höchsten Stand ihrer Börsengeschichte. Wer auf den Warenverkehr auf der Schiene setzt, kommt an dem Unternehmen nicht vorbei. Die Aussicht auf bessere Geschäfte mit Osteuropa - die sich auch in den jüngsten Kursgewinnen der Börsen in Warschau und Moskau widerspiegelten - könnten den VTG-Kurs antreiben, hieß es.
Bei hohen Umsätzen ging es für die Aktie von Solarworld um 50 Prozent nach oben. "Nachrichten gibt es keine", meinte ein Aktienhändler. Alles hänge am Ausgang des für Solarworld mutmaßlich existenzbedrohenden Rechtsstreits mit dem Siliziumlieferanten Hemlock. "Die Aktie ist nur etwas für Zocker", ergänzte er.
Dürr verloren 4,5 Prozent. Weil der US-Automobilhersteller Ford den Bau einer neuen Fertigungsstätte in Mexiko abgeblasen hat, verliert Dürr den Auftrag für die ursprünglich geplante Lackiererei, wie die Analysten von Baader-Helvea betonten.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 76,9 (Vortag: 84,5) Millionen Aktien im Wert von rund 2,89 (Vortag: 2,88) Milliarden Euro. Es gab 18 Kursgewinner und 12 -verlierer.
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 11.584,94 +0,01% +0,90% DAX-Future 11.570,50 -0,02% +1,10% XDAX 11.573,89 -0,14% +1,11% MDAX 22.282,17 +0,11% +0,42% TecDAX 1.839,03 +0,16% +1,51% SDAX 9.617,04 +0,42% +1,03% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,71 42
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January 05, 2017 11:59 ET (16:59 GMT)
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