Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - In der Abgasaffäre bei Volkswagen werden der frühere Vorstandschef Martin Winterkorn und das heutige Vorstandsmitglied Herbert Diess nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR schwer belastet. Zwei VW-Beschäftigte aus dem mittleren Management haben als Kronzeugen bei der US-Justiz ausgesagt, Winterkorn und Diess seien Ende Juli 2015 über die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Diesel-Fahrzeugen in den USA informiert worden. Die Konzernspitze habe daraufhin aber keine Initiative ergriffen, um die US-Behörden über die Manipulationen aufzuklären und reinen Tisch zu machen. Vielmehr sei die Vertuschung wochenlang weitergegangen. So steht es auch in einer Strafanzeige eines US-Ermittlers bei Gericht in Detroit, gegen den am Wochenende in Florida festgenommen VW-Manager. Dieser Manager war Leiter des Technik- und Umweltbüros von Volkswagen in den USA. Ihm wird ebenfalls Vertuschung vorgeworfen. (Süddeutsche S. 1/FAZ S. 15)
VOLKSWAGEN - Die bevorstehende Einigung mit dem US-Justizministerium ist durch die Ermittlungen offenbar nicht gefährdet. Sie soll bis 20. Januar erreicht werden, wie es im Umfeld der Gespräche heißt. Die Strafe dürfte für Volkswagen bei mindestens 3 Milliarden Dollar liegen. Damit wäre der Konzern als solches aus dem Schneider. Das FBI aber ermittelt gegen Personen. (Handelsblatt S. 1/Börsen-Zeitung S. 1)
EON - Im vergangenen Jahr hat Konzernchef Johannes Teyssen die spektakuläre Aufspaltung von Eon zum Abschluss gebracht. Das alte Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken, Gasproduktion und Großhandel ist im neuen Unternehmen Uniper seit Herbst an der Börse. Eon selbst ist auf das Geschäft mit der Energiewende spezialisiert - auf erneuerbare Energien, Netz und Vertrieb. Für Investor Eric Knight ist die Aufspaltung aber noch gar nicht abgeschlossen. Er bleibt bei seiner Forderung nach einer weitergehenden Umstrukturierung des Energiekonzerns. Das bekräftigte der Chef der Investmentgesellschaft Knight Vinke in seinem Jahresbericht an die eigenen Investoren, der dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt S. 21/Börsen-Zeitung S. 7)
DEUTSCHE BÖRSE - "Die geplante Börsenfusion ist ein Konsolidierungsschritt, der den weiteren Bedeutungsverlust von Frankfurt nicht nur abbremst, sondern dreht". Das sagt Dirk Schiereck, Professor für Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt, in einem Interview. Die geplante Fusion von Deutscher Börse und London Stock Exchange bringe für die verschiedenen betroffenen Anspruchsgruppen deutliche Vorteile. (Börsen-Zeitung S. 3)
HUK-COBURG - Die HUK-Coburg hat den Konkurrenten in der Automobilversicherung im vergangenen Jahr erneut die Rücklichter gezeigt. "Wir haben einen Rekord erreicht, wenn man den Zuwachs der versicherten Autos betrachtet", sagte Vorstandssprecher Wolfgang Weiler in einem Interview. (Börsen-Zeitung S. 4)
SCHLECKER - Fast fünf Jahre ist es her: Am 23. Januar 2012 musste Schlecker, die einstmals größte Drogeriekette Europas, Insolvenz anmelden. Der Schock war groß. Rund 25.000 Mitarbeiter verloren ihren Job. Vermieter, Kreditversicherer und die Bundesagentur für Arbeit standen plötzlich mit ihren Millionenforderungen im Regen. Insgesamt melden die Gläubiger mehr als 1 Milliarde Euro zur Insolvenztabelle an. Nun macht ihnen Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz Hoffnung, dass sie einen Teil des Geldes doch noch zurückbekommen. Rund 310 Millionen Euro will Geiwitz einspielen, indem er Kartellanten auf Schadensersatz verklagt. (Handelsblatt S. 16)
ALITALIA - Wie bei Air Berlin steckt Großaktionär Etihad auch in Italien in Nöten: Alitalia steht wieder vor dem Ende. Und die Aktionäre streiten offenbar über die Strategie. (FAZ S. 19)
ING DIBA - Die ING Diba kennt man vor allem wegen ihres florierenden Privatkundengeschäftes. Die Direktbank ist in Deutschland hinter der Deutschen Bank und der Commerzbank mit 8,5 Millionen Privatkunden drittgrößtes Kreditinstitut und ragt mit ihrer Effizienz heraus. Doch auch das Firmenkundengeschäft wächst kräftig. 2016 - in einem Jahr also, in dem viele deutsche Banken aufgrund von Eigenkapitalknappheit oder schwacher Kreditnachfrage schrumpften - erhöhte die deutsche Tochtergesellschaft des holländischen Konzerns ING ihren Kreditbestand gegenüber Unternehmen von 15,6 auf 20 Milliarden Euro, wie der vor einem Jahr zur Diba gewechselte neue Firmenkundenvorstand Joachim von Schorlemer sagt. (FAZ S. 21)
SARASIN - Die Schweizer Privatbank J. Safra Sarasin gibt offenbar ihr Deutschlandgeschäft auf. Es solle im Laufe des Jahres abgewickelt werden, heißt es. (Börsen-Zeitung S. 2)
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January 11, 2017 00:20 ET (05:20 GMT)
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