TALLINN/FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Entscheidung zur Übernahme der spanischen Banco Popular durch die Großbank Santander hat die Europäische Zentralbank (EZB) nach eigenen Angaben keinerlei Rolle gespielt. Die EZB habe lediglich festgestellt, dass Banco Popular scheitere oder wahrscheinlich scheitern werde, sagte EZB-Vizepräsident Vitor Constancio bei der turnusmäßigen monatlichen Pressekonferenz in Tallinn auf entsprechende Nachfragen.
Daraufhin sei der Vorgang an die Bankenauflösungsbehörde gegangen. Für die konkrete Verkaufsentscheidung sei ausschließlich der Single Resolution Board zuständig gewesen. Es habe keinerlei Einflussnahme seitens der EZB in diesem Fall gegeben.
Am späten Dienstag war die Krisenbank Banco Popular nach einer vom SRB kurzfristig angesetzten Auktion für 1 Euro an Santander verkauft worden. Eine drohende Eskalation der Situation bei der spanischen Bank konnte so vermieden werden. Auch brauchte es keinerlei Steuergelder für diese Rettungsaktion.
Es war das erste Mal, dass die nach der Bankenkrise von 2008 entwickelte Abwicklungsrichtlinie BRRD in einem Krisenfall zur Anwendung kam.
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June 08, 2017 09:31 ET (13:31 GMT)
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