Von Ese Erheriene
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Aktienmärkten in Ostasien und Australien halten sich zum Wochenausklang Gewinner und Verlierer in etwa die Waage. Die Börse in Tokio erhält Rückenwind vom nachgebenden Yen, der Nikkei-Index liegt im späten Geschäft 0,7 Prozent höher bei 19.261 Punkten. In Schanghai geht es leicht nach unten, in Hongkong legt der Index etwas zu. Ein stärker als erwartet ausgefallener Exportrückgang Chinas im Dezember belaste die Stimmung kaum, heißt es.
Die Börse in Sydney orientierte sich mehr an den leichteren Vorgaben aus den USA. Der zuletzt auf ein 20-Monatshoch gestiegene S&P/ASX-200 hat bereits geschlossen mit einem Abschlag von 0,8 Prozent. Besonders Aktien aus dem Finanzsektor litten dort unter Gewinnmitnahmen. Sie hatten die Trump-Rally seit dessen Wahlsieg angeführt. Der Aktienmarkt in Südkorea zeigt sich nach der Entscheidung der südkoreanischen Notenbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen, mit moderaten Abgaben. Dafür ist vor allem das Minus beim Schwergewicht Samsung mit verantwortlich.
Kurzfristig gelte das Augenmerk der Börsianer nun den Quartalsergebnissen der US-Banken sowie der Bekanntgabe der US-Einzelhandelsumsätzen im Dezember, heißt es. Im späteren Tagesverlauf öffnen die Bank of America, JP Morgan und Wells Fargo ihre Bücher.
Takata erneut mit kräftigem Kurssprung
In Tokio ist auch von einer Gegenbewegung auf das deutliche Vortagesminus die Rede. Viele Teilnehmer hätten zuletzt eine zunehmend abwartende Haltung eingenommen und warteten nun auf den Amtsantritt von Donald Trump in der kommenden Woche, heißt es. Für etwas Unterstützung sorgt der Yen, der zum Dollar wieder leicht nachgibt. Auch hier ist von einer Gegenbewegung auf die jüngsten kräftigen Einbußen des Greenbacks die Rede. Zuletzt hatte er unter der Enttäuschung darüber gelitten, dass sich Donald Trump nicht konkreter zu seinen Wirtschaftsplänen ausgelassen hatte. Der Dollar kostet 115,02 Yen, nachdem er am Vortag phasenweise unter 114 Yen gefallen war. Ein leichterer Yen verbessert die Exportchancen japanischer Unternehmen.
Einige Akteure sprechen auch von Schnäppchenkäufen, nachdem es in Tokio an zehn der vergangenen 13 Handelstage nach unten gegangen war. "Die Anleger freuen sich, wieder günstigere Einstiegsgelegenheiten zu finden", kommentiert Hisao Matsuura, Chefstratege von Nomura Japan.
Zu den weitgehend ignorierten chinesischen Außenhandelsdaten bemerkt Julian Evans-Pritchard, Volkswirt bei Capital Economics: "Das Wachstum des chinesischen Außenhandels ist extrem volatil und der Rückgang im vergangenen Monat ist zum Teil dem starken Ergebnis im Dezember 2015 geschuldet". Dennoch sei der Rückgang nicht unbedenklich, zumal das Umfeld eigentlich etwas anderes hätte erwarten lassen.
Unter den Einzelwerten stehen in Tokio Takata im Fokus. Die Aktie des krisengeschüttelten Airbagherstellers schießt um 16,5 Prozent nach oben, weil das Unternehmen laut einem Bericht des Wall Street Journals unmittelbar vor einer Einigung im Streit mit dem US-Justizministerium stehen soll durch eine Strafzahlung von rund 1 Milliarde Dollar. Die Hoffnungen darauf hatten der Aktie in den vergangenen Wochen bereits starken Auftrieb beschert.
Für Nintendo geht es dagegen um 5,4 Prozent südwärts. Das Unternehmen hat mitgeteilt, seine neue Spielekonsole Switch ab März für 299,99 Dollar anbieten zu wollen, was deutlich über dem von Marktbeobachtern erwarteten Preis von maximal 250 Dollar liegt. Seven & I profitierten derweil von gut ausgefallenen Geschäftszahlen, heißt es. Die Aktie gewinnt 8,5 Prozent.
Samsung nach Rekordhoch unter Druck
In Seoul stehen Samsung unter Verkaufsdruck und geben um über 3 Prozent nach. Erst am Donnerstag war die Aktie trotz der derzeitigen Untersuchungen gegen das Unternehmen wegen Korruptionsverdachts auf ein Allzeithoch gestiegen. Nun wurde Unternehmenschef Jay Y. Lee von den Untersuchungsbehörden dazu befragt, ohne dass bislang weitere Details bekannt wurden.
In Hongkong sind China Vanke gesucht. Sie gewinnen über 5 Prozent. Der Markt honoriere damit den Einstieg von Shenzhen Metro bei dem Unternehmen, heißt es. Die Analysten der Credit Suisse erwarten, dass Shenzhen Metro noch weitere Anteile an dem Unternehmen erwerben wird und empfehlen die Aktie daher nun zum Kauf. Am Vortag war die Aktie des Immobilienentwicklers China Vanke in Hongkong und Shenzhen vom Handel ausgesetzt, weil Änderungen auf der Gesellschafterebene angekündigt wurden.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.721,10 -0,79% +0,39% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.261,45 +0,66% +0,77% 07:00 Kospi (Seoul) 2.076,44 -0,51% +2,47% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.113,43 -0,19% +0,32% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.929,04 +0,44% +4,22% 09:00 Straits-Times (Singapur) 3.013,86 +0,70% +4,62% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.674,43 -0,20% +1,99% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:32 Uhr % YTD EUR/USD 1,0614 +0,0% 1,0613 1,0645 +0,9% EUR/JPY 122,12 +0,3% 121,73 121,44 -0,7% EUR/GBP 0,8727 -0,0% 0,8728 0,8674 +2,4% GBP/USD 1,2162 +0,0% 1,2159 1,2274 -1,4% USD/JPY 115,05 +0,3% 114,71 114,06 -1,6% USD/KRW 1177,25 +0,1% 1175,94 1177,70 -2,5% USD/CNY 6,8995 +0,1% 6,8915 6,9016 -0,7% USD/CNH 6,8634 +0,1% 6,8576 6,8558 -1,6% USD/HKD 7,7551 +0,0% 7,7543 7,7546 +0,0% AUD/USD 0,7482 -0,0% 0,7483 0,7500 +3,7% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,03 53,01 +0,0% 0,02 -1,3% Brent/ICE 56,00 56,01 -0,0% -0,01 -1,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.193,43 1.195,80 -0,2% -2,37 +3,7% Silber (Spot) 16,68 16,77 -0,5% -0,09 +4,8% Platin (Spot) 970,25 978,00 -0,8% -7,75 +7,4% Kupfer-Future 2,65 2,67 -0,7% -0,02 +5,9% ===
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January 13, 2017 01:12 ET (06:12 GMT)
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