Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages Martin Luther King Day geschlossen.
TAGESTHEMA
Die chinesischen Exporte sind im Dezember überraschend stark gefallen. Sie gaben binnen Jahresfrist um 6,1 Prozent nach. Nach dem unerwarteten Anstieg im November hatten Volkswirte für den Dezember einen Rückgang von 3 Prozent erwartet. Die Daten deuten darauf hin, dass die Ausfuhren Chinas, einst ein wichtiger Wachstumsmotor, weiter unter der anhaltenden Schwäche des Welthandels leiden. Die Exporte sind damit, bis auf den Ausreißer im November, in acht von neun Monaten im Jahr gesunken. Die Importe legten unterdessen im Dezember um 3,1 Prozent zu und erfüllten damit größtenteils die Erwartungen. Der Handelsüberschuss lag im Berichtsmonat bei 40,82 nach 44,61 Milliarden Dollar im Vormonat. Im Gesamtjahr fielen die Exporte um 7,7 Prozent, die Einfuhren ermäßigten sich um 5,5 Prozent. Der Handelsüberschuss lag im Gesamtjahr bei 510 nach 594,5 Milliarden Dollar im Vorjahr. Für die künftigen Ausfuhren machen sich die Experten Sorgen. "Insgesamt werden die Exporte in den kommenden paar Quartalen vor Herausforderungen stehen", sagte Fan Zhang, Ökonom bei der RHB Group. Er sagte, es sei sehr wahrscheinlich, dass die Trump-Administration mit China "zum Teil mit sehr harten Bandagen spielen wird."
TAGESTHEMA II
Die Bonitätsaussichten für die Länder des Euroraums sind alles in allem stabil, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der internationalen Ratingagentur Moody's Investors Service für das Jahr 2017 hervorgeht. In dem stabilen Ausblick äußern sich das aller Voraussicht nach stabile, wenn auch verhaltene reale BIP-Wachstum, die zumeist neutral gehaltene Finanzpolitik sowie eine leicht rückläufige Schuldenlast, so Moody's. Die Research-Publikation ist eine Aktualisierung für die Märkte und stellt keine Ratingaktion dar.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen Dezember
12:45 US/Bank of America Corp, Ergebnis 4Q
14:00 US/JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 4Q
14:00 US/Wells Fargo & Co, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
-ES 09:00 HVPI und Verbraucherpreise Dezember HVPI PROGNOSE: +1,4% gg Vj vorläufig: +1,4% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vj -US 14:30 Erzeugerpreise Dezember PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm 14:30 Einzelhandelsumsatz Dezember PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 16:00 Lagerbestände November PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan Januar (1. Umfrage) PROGNOSE: 98,6 zuvor: 98,2
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.265,70 +0,10% Nikkei-225 19.262,71 +0,67% Hang-Seng-Index 22.932,58 +0,45% Kospi 2.076,85 -0,49% Schanghai-Composite 3.113,76 -0,18% S&P/ASX-200 5.721,10 -0,79% DAX 11.521,04 -1,07% DAX-Future 11.555,50 -0,88% XDAX 11.557,58 -0,89% MDAX 22.301,50 -0,28% TecDAX 1.829,50 -0,97% EuroStoxx50 3.286,70 -0,64% Stoxx50 3.020,26 -0,77% Dow-Jones 19.891,00 -0,32% S&P-500-Index 2.270,44 -0,21% Nasdaq-Comp. 5.547,49 -0,29% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,62% +2
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Europas Börsen dürften etwas fester ins Rennen gehen. Die US-Märkte haben sich im späten Verlauf von den Tagestiefs erholt, das sollte nun in Europa nachgespielt werden. Dennoch überwiegt ein Gefühl der Zurückhaltung unter den Marktteilnehmern. Die Euphorie über den Trump-Sieg sei definitiv verflogen, heißt es. Es sei in der Zwischenzeit zur Konsensmeinung geworden, den Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar als Signal für den Marktausstieg zu sehen. Mit den am Mittag zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen von Bank of America, JPM und Wells Fargo rücke die Berichtssaison wieder stärker in den Fokus mit der Chance, neue Impulse zu setzen. Am Nachmittag folgen dann die wichtigen US-Einzelhandelsumsätze. Schwache Exportzahlen aus China für Dezember sollten nach Einschätzung aus dem Handel keinen Belastungsfaktor für die Börsen darstellen.
Rückblick: Leichter - Die Enttäuschung über die Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump drückte auf die Kurse. Unter die Räder kam der Pharmasektor, der nach harscher Kritik Trumps an der Branche europaweit 1,9 Prozent verlor. Im TecDAX enthaltene Biotechnologiewerte wie Evotec, Medigene und Morphosys verloren bis zu 9,2 Prozent. Bei Astrazeneca, Glaxosmithkline, Roche, Novartis und Sanofi reichten die Kursverluste bis zu 2,2 Prozent. Novo Nordisk büßten 4 Prozent ein, zusätzlich belastet von einer Sammelklage in den USA. Fiat brachen in Mailand um 16,1 Prozent ein. Die US-Umweltbehörde wirft Fiat vor, illegale Software in ihren Motoren eingesetzt zu haben, um die Emissionswerte künstlich zu drücken. Der Autosektor verlor europaweit 2,9 Prozent und war damit Hauptverlierer. Richemont sprangen nach Vorlage überraschend guter Umsatzdaten um 8,6 Prozent nach oben. Andere Titel aus der Luxusbranche wie Swatch, LVMH oder Kering legten ebenfalls kräftig zu. Tesco verloren 1,3 Prozent. Zwar hat der Einzelhändler im Schlussquartal 2016 den Umsatz um 1,5 Prozent erhöht; gute Quartalszahlen der Wettbewerber William Morrison und J. Sainsbury hatten jedoch auch den Tesco-Kurs zuletzt bereits nach oben getrieben. Marks & Spencer schlossen mit Aufschlägen von 1,3 Prozent. Die Modekette hat den Absatz außerhalb Großbritanniens um fast 20 Prozent gesteigert.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwächer - Die Käufe bei RWE und Eon, die gegen den Trend um 1,8 bzw 2,4 Prozent zulegten, führten Händler auf deren Status als "Nachzügler" zurück. Die Kurse der beiden Stromkonzerne sind seit August vergangenen Jahres eingebrochen. Der Kurs der Eon-Tochter Uniper gewann 3,5 Prozent, gestützt von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Südzucker verteuerten sich um 3,3 Prozent, nachdem das Unternehmen die Gewinnspanne für das Geschäftsjahr 2016/17 nach oben geschraubt hatte. Zalando profitierten mit einem Plus von 1,3 von guten Geschäftszahlen des Mitbewerbers Asos. Papiere des Automobilzulieferers Hella gewannen 1,1 Prozent, nachdem das Unternehmen die Ziele für Umsatz und Gewinn im laufenden Turnus bekräftigt hatte. Eine Kaufempfehlung von Berenberg mit einem höheren Kursziel trieb Aurubis um 3 Prozent nach oben.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): +0,3% auf 11.558 Punkte
Von einem lebhaften Geschäft berichtete ein Händler. Die Autowerte erholten sich nach den Verlusten tagsüber. BMW stiegen um 0,8 Prozent, Daimler um 0,7 Prozent, lediglich VW tendierten unverändert.
USA / WALL STREET
Etwas leichter - Nach der für die Börsianer enttäuschenden Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump vom Vortag war erst einmal Wundenlecken angesagt. Während seines mit Spannung erwarteten Auftritts hatte Trump keine Details zu den Steuersenkungen und dem Konjunkturprogramm genannt. Allerdings erholten sich die Kurse im späten Geschäft deutlich von den Tagestiefs. Es gebe gegenwärtig wilde Bewegungen und viel Getöse am Markt, sagte ein Portfoliomanager: "Aber wenn wir auf die großen Treiber der Wirtschaft schauen, denke ich, die sind positiv." Für Fiat Chrysler ging es 10 Prozent nach unten. Die US-Umweltbehörde EPA hatte enthüllt, dass der Autokonzern Software zur Umgehung der Abgasnormen eingesetzt hat. Auch die anderen US-Autowerte liefen abwärts. Dagegen legten Merck erneut zu. Der Konzern hatte die FDA-Zusicherung für eine rasche Überprüfung einer Behandlung erhalten. Für die Titel ging es um weitere 0,9 Prozent nach oben. Delta Airlines gaben 1,1 Prozent nach. Die Gesellschaft hatte einen Nettogewinnrückgang um 36 Prozent gemeldet. Finanzwerte verloren mit dem Auslaufen der "Trump-Rally". Morgan Stanley fielen aber nach größeren Verlusten nur noch um 0,1 Prozent. Die Societe Generale empfiehlt den Titel zum Kauf. Die Bank hat auch die Bank of America auf Buy hochgestuft; deren Aktie gab 0,7 Prozent ab. Im Dow fielen JPM um 1 Prozent und Goldman Sachs um 0,8 Prozent. Credit Suisse hat sowohl US Steel als auch AK Steel auf Neutral abgestuft. Die Aktien sanken um 6,8 und um 10,4 Prozent.
Die nach den Ausführungen Trumps verunsicherten Anleger gingen auch in den Anleihemarkt. Steigende Kurse drückten dort die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 2 Basispunkte auf 2,36 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.25 Uhr EUR/USD 1,0614 +0,0% 1,0613 1,0658 EUR/JPY 122,13 +0,3% 121,73 121,45 EUR/CHF 1,0725 -0,0% 1,0725 1,0740 GBP/EUR 1,1459 +0,0% 1,1457 1,1465 USD/JPY 115,06 +0,3% 114,71 113,97 GBP/USD 1,2162 +0,0% 1,2159 1,2221
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 13, 2017 01:36 ET (06:36 GMT)
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