Von William Horobin
PARIS (Dow Jones)--Ein führender Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die aufgekommenen Sorgen über die gestiegene Inflation heruntergespielt. "Einige der jüngsten Kommentare über eine Rückkehr der Inflation, die angeblich den geldpolitischen Rat unter Druck setzt, erscheinen stark übertrieben", sagte Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau bei einer Konferenz in Paris.
Im Dezember sprang die Inflationsrate in der Eurozone von 0,6 auf 1,1 Prozent, der höchste Wert seit September 2013. Die EZB peilt eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an.
In Deutschland fiel der Sprung von 0,8 auf 1,7 Prozent noch kräftiger aus. Aus Deutschland wuchs deshalb der Druck auf die EZB, einen Ausstieg aus ihrer lockeren Geldpolitik einzuleiten. Neben dem Ifo-Präsidenten Clemens Fuest und dem Chef der Konjunkturabteilung des Instituts für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, forderte dies auch der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU).
Am Donnerstag berät der EZB-Rat über die Geldpolitik. EZB-Präsident Mario Draghi dürfte auf der Pressekonferenz allerdings bestätigen, dass die im Dezember beschlossene Reduzierung des monatlichen Kaufvolumens von 80 auf 60 Milliarden Euro eine Anpassung darstellt, aber keinen Einstieg in den Ausstieg.
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January 16, 2017 04:08 ET (09:08 GMT)
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