Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TRUMP - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat davor gewarnt, auf die Ankündigungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in Deutschland mit gleicher Münze zu reagieren, also das deutsche Interesse stets an erster Stelle zu setzen. "Würden wir uns derart abschotten wie es der neue US-Präsident vorhat, würden wir Hunderttausende von Arbeitsplätzen verlieren", sagte Gabriel. (RedaktionsNetzwerk Deutschland)
HANDELSKRIEG - Die Drohung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, Einfuhrzölle auf Autos deutscher Hersteller zu erheben, hat bei den Chefs der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute große Besorgnis vor einem Handelskrieg ausgelöst. "Donald Trump hat Deutschland wegen seiner großen Exportüberschüsse nun nach China und Mexiko zum dritten Kontrahenten im Handelskonflikt gemacht", sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und warnte: "Mit einem Handelskonflikt wird ein Präsident Trump den USA Schaden zufügen." (Handelsblatt S. 6)
PROTEKTIONISMUS - Angesichts der angespannten diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten macht Microsoft-Chef Satya Nadella einen Vorschlag zur Zusammenarbeit: Zwar sei es klar, dass Vereinbarungen zwischen Staaten bei einem Machtwechsel neu verhandelt werden müssten, doch warnte Nadella vor zu starkem Protektionismus in der Forschung nach künstlicher Intelligenz: "Es wird unausweichlich dazu führen, dass wir rund um die Welt auf die Bedürfnisse und Befürchtungen eingehen müssen, was künstliche Intelligenz betrifft", sagte der Vorstandsvorsitzende von Microsoft. "Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir die wahren Probleme ansprechen, wie die Balance zwischen Privatsphäre und nationaler Sicherheit." (FAZ S. 22)
ZÖLLE - In der Diskussion um mögliche Strafzölle der neuen US-Regierung mahnt Continental-Vorstandschef Elmar Degenhart zu mehr Sachlichkeit. "Seit 100 Jahren wissen wir: Freihandel sichert Arbeitsplätze und schafft mehr Wohlstand als Protektionismus. Das gilt besonders in der Automobilindustrie", sagte der Vorstandschef des hannoverschen Autozulieferers. In der Automobilbranche seien gute Handelsbedingungen von entscheidender Bedeutung. "Mit dem Aufbau von Zöllen oder anderen Handelsbarrieren würden sich die USA absehbar selbst schädigen", betonte Degenhart. (Handelsblatt S. 5)
IWF - Angetrieben von den Vereinigten Staaten und China, beschleunigt sich das Wachstum der Weltwirtschaft. Das ist die Erwartung des Internationalen Währungsfonds (IWF), die er in seinem aktualisierten Wirtschaftsausblick formuliert hat. Auch bessere Erwartungen für Europa und Japan trügen zum positiven Bild bei. Die Weltwirtschaft wächst der Prognose zufolge dieses Jahr um 3,4 Prozent und nächstes Jahr um 3,6 Prozent, nachdem sie voriges Jahr nur ein Plus von 3,1 Prozent aufweisen konnte. Zugleich warnte der Chefökonom des Währungsfonds Maurice Obstfeld vor wachsenden protektionistischen Neigungen, die zu einem Handelskrieg führen könnten. (FAZ S. 17)
EZB - Unmittelbar vor der EZB-Zinssitzung am Donnerstag hat der Wirtschaftsweise Volker Wieland den Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) scharf kritisiert und sich für ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik ausgesprochen. "Die EZB muss den Fuß jetzt vom Gas nehmen", sagte er in einem Interview. Die Euro-Hüter sollten ihre Wertpapierkäufe jetzt schrittweise reduzieren und noch in diesem Jahr beenden. (Börsen-Zeitung S. 7)
INFLATION - Es deutet sich an, dass die Inflation in Deutschland über einen längeren Zeitraum über dem Durchschnitt der Eurozone liegen wird, sagte Clemens Fuest, neuer Chef des Münchener Ifo-Instituts. "Das ist schlecht für die Sparer und gut für die Schuldner. Deutschland insgesamt verliert durch die niedrigen Zinsen, weil Deutschland Nettogläubiger ist gegenüber dem Rest der Welt", sagte er in einem Interview. (Handelsblatt S. 29)
FINANZAUSGLEICH - Der Länderfinanzausgleich gerät immer stärker in Schieflage. So ist Hamburg im Jahr 2016 vom Geber- zum Empfängerland geworden. Dies zeigt eine Übersicht über den Länderfinanzausgleich 2016. "Jetzt bezuschusst Bayern auch noch die Elbphilharmonie", sagte Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU). (Handelsblatt S. 1)
RENTENVERSICHERUNG - Ein Jahr nach Inkrafttreten des Syndikusgesetzes haben etwas mehr als 14.000 Unternehmensjuristen einen Antrag auf Befreiung von der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht gestellt. Bereits beantragten Befreiungen hat die Deutsche Rentenversicherung Bund in mehr als 90 Prozent der Fälle stattgegeben. (Handelsblatt S. 11)
ARZNEIHANDEL - Die Sozialdemokraten haben ihren Widerstand gegen das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) betriebene Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln aufgegeben. Ihre Bereitschaft, den Handel zu verbieten, knüpft die SPD allerdings an die Bedingung, dass chronisch Kranke in der Apotheke keine Zuzahlung mehr leisten müssen. Darüber wolle er mit Gröhe reden, kündigte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach in der FAZ an. (FAZ S. 18)
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January 17, 2017 00:27 ET (05:27 GMT)
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