ROM (dpa-AFX) - Der Streit zwischen Deutschland und Italien um mögliche Abgasmanipulationen beim amerikanisch-italienischen Autobauer Fiat Chrysler (FCA) spitzt sich immer mehr zu. Das italienische Verkehrsministerium erklärte am Montagabend, eigene Tests am Modell Fiat 500X hätten keine Manipulationen bei Abgaswerten ergeben. Ein detaillierter Bericht sei den deutschen Behörden geschickt worden. Es seien in den Autos keine illegalen Abschalteinrichtungen ("defeat devices") festgestellt worden. Italien kooperiere auch mit der EU-Kommission in der Sache. Es sei - anders als behauptet - kein Treffen abgesagt worden.
Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte
einen Rückruf bestimmter Modelle von Fiat Chrysler
Italiens Verkehrsminister Graziano Delrio reagierte empört auf die Anschuldigungen aus Deutschland. "Man gibt einem souveränen Land wie Italien keine Befehle", twitterte er. Es gebe keinerlei Hinweise, dass die EU-Kommission Belege habe, die die deutschen Testergebnisse bestätigten. In einem Interview fügte der Minister mit Blick auf Deutschland hinzu, man dulde keine Einmischungen, die "einem Wahlkampf oder internen Spannungen in einem Land" geschuldet seien.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die US-Umweltbehörde EPA Fiat Chrysler im Verdacht hat, bei rund 100 000 Dieselwagen die Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht zu haben./reu/DP/jha
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AXC0009 2017-01-17/06:03