FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Am Devisenmarkt waren starke Verluste beim britischen Pfund das alles beherrschende Thema. Wegen Furcht vor den Folgen einer harten Haltung der Londoner Regierung beim Thema Brexit geriet der Kurs der britischen Währung erneut stark unter Druck. In der Nacht zum Montag war das Pfund erstmals seit Oktober wieder unter die Marke von 1,20 US-Dollar abgesackt. Zuletzt lag der Kurs bei 1,2061 Dollar. Seit dem Brexit-Votum der Briten vom vergangenen Juni hat es etwa 20 Prozent an Wert eingebüßt.
Im Oktober war die Währung innerhalb weniger Minuten um mehr als sechs Prozent abgestürzt. Dieser sogenannte "Flash-Crash" war durch automatisierte Handelsprogramme bei einem vergleichsweise geringen Handelsvolumen ausgelöst worden. Sieht man von diesem kurzzeitigen Absturz ab, ist das Pfund zum Wochenbeginn so schwach wie seit über 30 Jahren nicht mehr.
Als Auslöser für die jüngste Pfund-Schwäche gelten Medienberichte vom Wochenende, die auf einen harten Brexit hindeuten. Die britische Regierung strebe unter anderem einen Austritt aus der EU-Zollunion an, um bilaterale Handelsverträge schließen zu können, hieß es dort. Eine Sprecherin von Premierministerin Theresa May bezeichnete dies als Spekulation. Für Dienstag ist eine mit Spannung erwartete Grundsatzrede der Regierungschefin angekündigt. An den Finanzmärkten gehen Anleger davon aus, dass May dann die offizielle Haltung der Regierung zu den Brexit-Verhandlungen darlegen wird.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87808 (0,87548) britische Pfund, 120,91 (121,91) japanische Yen und 1,0709 (1,0728) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1203,00 (1190,35) Dollar gefixt./tos/tih/he
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AXC0176 2017-01-16/17:17