FMW-Redaktion
Wir hatten Ende Dezember bereits von der 7,2 Milliarden Dollar-Strafe berichtet, welche die Deutsche Bank in den USA wohl bezahlen soll. Damit kommt man deutlich glimpflicher davon als die maximal geforderten 14 Milliarden Dollar. Auch ist es zeitlich wohl kein Zufall, dass die US-Justiz die aktuelle endgültige Bestätigung heute 2 Tage vor dem Ende von Trumps Amtszeit durchwinkt. Von beiden Seiten gibt es dazu offizielle Aussagen. Hier zunächst die Deutsche Bank im Original-Zitat von John Cryan an seine Mitarbeiter:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich hoffe, Sie hatten einen guten Start ins neue Jahr. Die Intensität des vergangenen Jahres war bis unmittelbar vor Weihnachten spürbar, als wir uns im Grundsatz mit dem US-Justizministerium einigen konnten. Es ging um Geschäfte mit hypothekengedeckten Wertpapieren (RMBS) vor Ausbruch der Finanzkrise 2008. Nun haben wir den Vergleich unterschrieben. So gut es ist, dass wir diese Angelegenheit abschließen können, so zahlen wir doch einen hohen Preis dafür. Das US-Justizministerium kritisiert die Geschäfte unserer Bank im Vorfeld der Finanzkrise in deutlichen Worten. Das Verhalten in den Jahren 2005 bis 2007 entspricht nicht unseren Standards und ist nicht akzeptabel. Wir entschuldigen uns uneingeschränkt dafür. Wir haben uns inzwischen aus vielen der betroffenen Geschäfte zurückgezogen und unsere Standards umfassend verbessert. Der Vergleich mit dem US-Justizministerium belastet uns auch finanziell sehr. Wie bereits im Dezember bekannt gegeben hat sich die Deutsche Bank verpflichtet, eine Zivilbuße in Höhe von 3,1 Milliarden US-Dollar zu zahlen und 4,1 Milliarden Dollar an Erleichterungen für Verbraucher (Consumer Relief) in den Vereinigten Staaten bereitzustellen, die sich über fünf Jahre verteilen. Für das vierte Quartal 2016 rechnen wir durch die Zivilbuße mit einem negativen Ergebniseffekt von knapp 1,2 Milliarden Dollar vor Steuern. Trotz dieser finanziellen Auswirkungen freuen wir uns, diese Angelegenheit beilegen zu können. Viel Kraft und Zeit haben wir in diese Verhandlungen investieren müssen. Dass wir dieses Thema nun abschließen konnten, schafft viel Sicherheit. Angesichts weiterer Rechtsverfahren ist es noch zu früh, von einem Schlussstrich zu sprechen. Aber wir kommen unserem Ziel näher, uns vor allem auf die Zukunft konzentrieren zu können, anstatt immer wieder in den Rückspiegel schauen zu müssen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben in den vergangenen zwölf Monaten bewiesen, wie widerstandsfähig wir sind - dank Ihres Engagements und Ihrer unermüdlichen Arbeit auch in harten Zeiten. Wir alle wissen: Wir sind noch lange nicht am Ziel, wir werden weitere schwierige Entscheidungen treffen müssen. Aber wir können dies nun mit weitaus mehr Zuversicht tun. Herzliche Grüße Ihr John Cryan
Hier das Statement des US-Justizministeriums. Wie immer geizt man nicht mit interessanten Detailinfos. Wer sich darin vertiefen möchte, hier gibt es was zu lesen:
The Justice Department, along with federal partners, announced today a $7.2 billion settlement with Deutsche Bank resolving federal civil claims that Deutsche Bank misled investors in the packaging, securitization, marketing, sale and issuance of residential mortgage-backed securities (RMBS) between 2006 and 2007. This $7.2 billion agreement represents the single largest RMBS resolution for the conduct of a single entity. The settlement requires Deutsche Bank to pay a $3.1 billion civil penalty under the Financial Institutions Reform, Recovery and Enforcement Act (FIRREA). Under the settlement, Deutsche Bank will also provide $4.1 billion in relief to underwater homeowners, distressed borrowers and affected communities. "This resolution holds Deutsche Bank accountable for its illegal conduct and irresponsible lending practices, which caused serious and lasting damage to investors and the American public," said Attorney General Loretta E. Lynch. "Deutsche Bank did not merely mislead investors: it contributed directly to an ...
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