Die Lethargie der globalen Börsen dürfte am Donnerstag eine Fortsetzung an der Wall Street finden. Zwar stehen vor Handelsbeginn noch eine ganze Reihe an Konjunkturdaten an, doch Händler messen diesen aktuell kaum marktbewegendes Potenzial zu. Denn schon seit Tagen lässt sich beobachten, dass Konjunkturdaten aktuell allenfalls zur Kenntnis genommen werden. Denn es gibt eigentlich nur noch ein Thema und das heißt Donald Trump. Der designierte US-Präsident wird am Freitag das Zepter von Barack Obama übernehmen und sich erstmals als Präsident äußern. Nach den klaren Vorschusslorbeeren an den Aktienmärkten geht immer mehr die Sorge um, Trump könnte nicht halten, was sich die Börsen erhofft haben. Daher sorgt schon die erste Rede als Präsident am Freitag für reichlich Unruhe an den Finanzmärkten. Der Aktienterminmarkt suggeriert einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt. Damit droht dem Dow-Jones-Index der fünfte Tagesverlust in Folge, wenngleich die jüngsten Abschläge sehr bescheiden ausgefallen sind.
"Die 'Trump-Rally' am US-Aktienmarkt hat etwas an Schwung verloren vor der Amtseinführung am Freitag. Der Markt verharrt im Konsolidierungsmodus ohne klare Richtung", sagt Marktanalyst Richard Perry von Hantec Markets. Neben Trump billigen Händler allenfalls noch der Europäischen Zentralbank (EZB) marktbewegendes Potenzial zu. Zwar dürfte die EZB an ihrer Zinspolitik nicht rütteln, allerdings könnte EZB-Präsident Mario Draghi Änderungen beim Wertpapierkaufprogramm andeuten, nachdem die Inflationserwartungen in jüngster Zeit angezogen hatten.
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January 19, 2017 06:10 ET (11:10 GMT)
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