Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Deutschland will nach Angaben von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dafür sorgen, dass das Ergebnis der Verhandlungen mit London über den Brexit für beide Seiten so wenig Nachteile wie möglich bringt.
"Ich denke nicht, dass wir Großbritannien betrafen wollen", sagte Schäuble auf Englisch beim Weltwirtschaftsforum in Davos auf eine entsprechende Frage. Dies habe Deutschland schon am Tag nach der Entscheidung der Briten gesagt, die Europäische Union zu verlassen. "Unsere Position ist es, die Schäden für Großbritannien wie auch für Europa zu begrenzen und zu minimieren", betonte der deutsche Finanzminister. "Das wird unsere Position in den kommenden Verhandlungen sein".
Deutschland werde alles tun, um auch eine gute Kooperation mit dem globalen Finanzzentrum London zu erhalten, versprach Schäuble. "London wird ein wichtiges Finanzzentrum bleiben", sagte der Bundesfinanzminister. "Aber einige Konsequenzen wird es geben", hob er auch hervor. So hätte Großbritannien nach Verlassen des Binnenmarktes keinen so genannten "EU-Passport" für Finanzdienstleistungen mehr. "Wir müssen arbeiten - und es ist komplizierte Arbeit", sagte Schäuble zum Finanzbereich voraus.
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January 19, 2017 06:52 ET (11:52 GMT)
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