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HSH Nordbank
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Öl weekly: Ölpreise geben nach höheren Förderprognosen für die USA nach. Dollar-Index lässt fallende Preise erwarten.

Die Ölpreise zeigten sich in der Berichtswoche erneut schwankungsanfällig. Gegen Ende der Berichtswoche gaben die Preise um 3 % auf 54,3 US-Dollar/Barrel (Brent) nach. Es scheint so, als ob die Marktteilnehmer noch immer Zweifel an der Umsetzung der Förderkürzungen haben und jedes Wort eines OPEC-Offiziellen auf die Goldwaage legen.

So wurden u.a. Äußerungen des saudischen Energieministers Khalid Al-Falih an den Ölmärkten mit Preisabschlägen bestraft. Seinen Äußerungen ist zu entnehmen, dass die beteiligten Staaten sich im Gros an die vereinbarten Förderquoten halten, die Ölmärkte daher schnell wieder ins Gleichgewicht gebracht werden und er zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Notwendigkeit sieht, das Abkommen über Ende Juni hinaus zu verlängern. Er begründete seine Aussage damit, dass sein Land sich bisher strikt an die Umsetzung der Vereinbarung halte, andere Länder sogar mehr kürzen, als sie zuvor zugesagt hatten. An dieser Aussage gibt es drei interessante Punkte. Erstens ist das Abkommen erst seit fast drei Wochen in Kraft, somit gibt es noch keine belastbaren Produktionszahlen, welche die Kürzungen bereits widerspiegeln. Zweitens lässt sich daraus ableiten, dass die OPEC mit dem Abkommen keinen nachhaltigen Preisanstieg erreichen möchte, sondern vielmehr eine Normalisierung der Lagerbestände und eine damit einhergehenden Reduzierung der Preisvolatilität. Drittens scheinen die Sorgen über ein Comeback des US-Fracking-Sektors größer zu sein als bisher gedacht, denn bei gegenwärtigen Preisen ist der Anreiz für die Fracker groß, die Förderung wieder auszuweiten. Im derzeitigen Preisumfeld könnte das Vorhaben der OPEC-Staaten somit schnell zur Makulatur werden.

Die Sorgen der OPEC dürften durch die Erwartungsanpassungen der drei großen Energieagenturen sogar noch größer werden. So erwartet die US-Energiebehörde EIA in ihrem Drilling Productivity Report, dass die US-Schieferölindustrie im kommenden Monat die Förderung deutlich stärker ausweiten wird als bislang angenommen. Die US-Schieferölproduktion hat somit deutlich schneller als bisher von der EIA angenommen die Kehrtwende vollzogen. Ebenfalls optimistisch äußerte sich die Internationale Energieagentur (IEA) über die künftige US-Schieferölproduktion. So erwartet diese einen Anstieg der Förderung von leichtem Öl in den USA um 170 Tsd. Barrel/Tag. Von der globalen Nachfrage verspricht sich die IEA ein Wachstum von 1,3 Mio. Barrel/Tag im laufenden Jahr (Vergleich 2016: ~1,5 Mio.). Der Grund für das langsamere Nachfragewachstum liegt in den stark gestiegenen Preisen für den Rohstoff sowie in der Stärke des US-Dollars ggü. anderen Währungen. In Folge der Kürzungen durch die OPEC erwartet die Agentur einen Nachfrageüberhang im ersten Halbjahr dieses Jahres. Dies dürfte die Ölpreise mittelfristig auf dem Niveau von etwa 55 US-Dollar/Barrel (Brent) halten. Im Laufe des Jahres sollten die Ölpreise wieder nachgeben. Ein Indiz dafür ist u.a. die (negative) Korrelation zwischen den Ölpreisen und dem US-Dollar-Index. Seit einiger Zeit laufen diese beiden Kurven auseinander. Da wir erwarten, dass dieses Auseinanderbrechen der Korrelation nur von kurzer Dauer sein wird und wir einen starken Dollar über die nächsten Monate erwarten, deutet diese Korrelation auf bald wieder nachlassende Rohölpreise hin.

Unabhängig davon wird das erste Halbjahr an den Ölmärkten von den Kürzungsmaßnahmen von OPEC- und einigen Nicht-OPEC-Staaten geprägt sein. Für die kommende Woche erwarten wir daher wieder steigende Ölpreise, denn am Wochenende trifft sich in Wien das OPEC-Monitoring-Commitee, welches über die Einhaltung der Förderquoten wacht. Auf diesem Treffen werden die Staaten Entschlossenheit und Einigkeit demonstrieren. Das dürfte tendenziell unterstützend für die Ölpreise wirken.


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© 2017 HSH Nordbank
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