FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der zuletzt wieder aufgeflammten Trump-Rally blicken Marktexperten optimistisch auf die neue Börsenwoche. Die Privatbank Merck Finck sieht gute Voraussetzungen dafür, dass die Aktienmärkte mit Rückenwind positiver Makro- und Unternehmenszahlen weiter zulegen können. Abgesehen von der politischen Zukunft in den USA und der fortschreitenden Berichtssaison werden die Blicke in den nächsten Tagen verstärkt auf Konjunkturdaten und Notenbankentscheide gerichtet sein.
Für die Experten des Börsenindex-Magazins Index-Radar ist beim
Dax
MARKT NOCH NICHT ÜBERHITZT
Bei aktuell 11 800 Punkten halten die Index-Radar-Experten den Markt für noch nicht überhitzt. "Die Gefahr größerer Rückschläge bleibt vorerst gering", schrieben die Autoren des Börsenindex-Magazins. Jenseits von 12 000 Punkten steige dann aber die Wahrscheinlichkeit für vorübergehende Gegenbewegungen, die nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) schon jetzt deutlich gesünder für den Markt wären. "Damit die Kursbewegung von Unternehmensergebnissen fundamental untermauert wird", so die Experten.
Taktgeber für den Dax dürfte wie zuletzt das Geschehen in den USA
bleiben - vor allem wegen der nächsten politischen Schritte von
Donald Trump, die den Leitindex Dow Jones Industrial
HOCHKONJUNKTUR FÜR UNTERNEHMENSBERICHTE
Ob es Einzelwerte auf beiden Seiten des Atlantiks auf Rekordhochs
schaffen, dürfte in der kommenden Woche vor allem von der
Berichtssaison abhängen. Während sie in den USA schon auf Hochtouren
läuft und am Dienstag mit Apple
Am Donnerstag folgen Quartals- oder Jahresberichte von der
Deutschen Bank
ARBEITSMARKTBERICHT AM FREITAG
Auch wichtige Wirtschaftsdaten sollten Anleger in der neue Woche auf dem Radar haben. Experten rechnen damit, dass sich die ersten Effekte der erwarteten "Trumponomics" schon bei US-Frühindikatoren wie den am Mittwoch und Freitag anstehenden ISM-Indizes für die Industrie und das Dienstleistungsgewerbe zeigen werden. Die NordLB rechnet im Verarbeitenden Gewerbe im Januar mit einem Wert von "beachtlichen" 55,0 Zählern, der auf ein signifikantes Anziehen der ökonomischen Aktivität hindeuten würde.
Bei dem am Freitag auf der Tagesordnung stehenden Arbeitsmarktbericht erwarten einige Experten außerdem eine Beschleunigung auf 175 000 neue Stellen. Das langsamere Tempo, mit dem im Dezember neue Stellen geschaffen wurden, habe vor allem an ungünstigen Wetterbedingungen gelegen, erläuterten etwa die HSBC-Experten ihre positive Ansicht. Die NordLB hingegen rechnet nur mit etwa 155 000 Stellen.
DREI ZINSENTSCHEIDE STEHEN AN
Wieder in den Fokus rücken in den kommenden Tagen die Notenbanken. "Worte statt Taten" erwarten dann die Experten von HSBC. Die japanischen Währungshüter dürften demnach am Dienstag ihren Leitzins unverändert belassen. Auch die nächste Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch dürfte unspektakulär verlaufen. Nach der jüngsten Anhebung rechnet die Postbank erst zur Jahresmitte mit der nächsten Zinserhöhung. "Zudem wird die aktuelle Sitzung nicht durch eine Pressekonferenz abgerundet, die Raum für Erklärungen bieten würde", hieß es hierzu von HSBC.
Etwas genauer hinsehen dürfte der Markt jedoch bei der britischen Notenbank am Donnerstag. Mit Blick auf die großen Brexit-Unsicherheiten ist eine Leitzinsanhebung nach Einschätzung von HSBC zwar auch hier nicht absehbar. Mit Blick auf eine robuste britische Wirtschaft rechnen die Experten aber damit, dass das im Februar auslaufende quantitative Lockerungsprogramm nicht verlängert wird.
FRÜHLINGSFEST IM REICH DER MITTE
In China wird der Handel in der neuen Woche über weite Strecken pausieren. Im Zuge der "Goldenen Woche" nach dem chinesischen Neujahrsfest wird dort bis inklusive Donnerstag nicht gehandelt./tih/jsl/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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