Essen (ots) - Wenn Mitarbeiter des türkisch-islamischen Verbands "Ditib" tatsächlich Lehrer bespitzelt und die Informationen an türkische Behörden gemeldet haben - dann muss die NRW-Landesregierung handeln. Erst im November entließ Schulministerin Löhrmann ein Ditib-Beiratsmitglied, nachdem sich der Mann auf Facebook recht fragwürdig geäußert hatte. Gleichzeitig hält Löhrmann an der Zusammenarbeit mit dem Verband fest - obwohl Ditib so häufig durch undurchsichtiges Verhalten für Befremden sorgt. Klar ist, dass der Islam-Verband Ditib direkt dem türkischen Ministerpräsidenten unterstellt ist. Was in den Schulen an Islam-Unterricht geschieht, das bestimmt die türkische Religionsbehörde. Sie schickt dazu von ihr bezahlte Imame in die Klassenzimmer; oft ohne Deutschkenntnisse. Dieses Procedere wird seit vielen Jahren so hingenommen. Vermutlich, weil man keinen großen Ärger mit der Türkei haben wollte. Aber sicher auch, weil sich unser Staat ansonsten selbst um die soziale und religiöse Betreuung der Muslime kümmern müsste. Es würde also Geld kosten. Evangelische und katholische Religionslehrer werden schließlich auch von der Landesregierung bezahlt. Wenn also Einfluss und Intransparenz aus den Klassenzimmern verschwinden sollen, dann muss unser Staat die Ausbildung der Imame selbst übernehmen. Dies gelingt nicht von heute auf morgen, muss aber sein. In Österreich geht man diesen Weg bereits seit einiger Zeit ziemlich erfolgreich. Dann sollte das doch auch hier gelingen.
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