BERLIN (dpa-AFX) - Zum Schutz des Grundwassers sollen für das Düngen auf deutschen Äckern künftig strengere Regeln gelten. "Das Prinzip heißt: Nährstoff an die Pflanze, Überdüngung und Wasserbelastung vermeiden", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. In einer Verordnung, mit der sich das Kabinett an diesem Mittwoch befassen will, seien unter anderem standortspezifische Obergrenzen für die Stickstoffdüngung in Gebieten mit kritischen Werten geplant. Übermäßiger Einsatz von Gülle und stickstoffhaltigem Dünger gilt als Hauptursache für zu hohe Nitratwerte im Grundwasser.
"Wir werden die Zeiträume verlängern, in denen keine Düngemittel ausgebracht werden dürfen", sagte Schmidt. Für die Stickstoff- und Phosphatdüngung in der Nähe von Gewässern sollen vorgeschriebene Abstände ausgeweitet werden. Den Bauern bringe die Neuregelung Planungssicherheit, sagte der Minister. Dabei gehe es nicht darum, Landwirtschaft zu verhindern, sondern unter strenger Beachtung des Schutzes von Natur und Wasser zu ermöglichen. Ziel sei, die Regeln noch in diesem Jahr umzusetzen. Sie müssen durch Bundestag und Bundesrat.
Wegen anhaltend hoher Nitratwerte hatte die EU-Kommission Deutschland im November vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklagt. Nach jahrelangem Ringen war im Januar ein Durchbruch zwischen Bund und Ländern für ein neues Düngerecht erzielt worden. Umweltschützer, aber auch die Wirtschaft hatten Klarheit angemahnt./sam/DP/zb
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AXC0022 2017-02-15/06:12