Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Auf der Hauptversammlung hatten die Aktionäre das neue Bonussystem für die Vorstände abgeschmettert. Jetzt präsentiert das Geldhaus einen neuen Vorschlag, der einfacher und transparenter sein soll. (Handelsblatt S. 32/SZ S. 19)
VOLKSWAGEN - Die millionenschwere Abfindung für die nach nur einem Jahr Tätigkeit ausgeschiedene Volkswagen-Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt hat ein politisches Nachspiel. Union und FDP kritisieren vor allem die SPD und deren wichtigste Vertreter im VW-Aufsichtsrat: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und dessen Wirtschaftsminister Olaf Lies. (Handelsblatt S. 19 und 27/SZ S. 17/FAZ S. 15)
E.ON - Günstig ist E.ON schon lange. Aktuell wird der deutsche Energiekonzern an der Börse mit weniger als 14 Milliarden Euro bewertet. Das ist weit weg von den 105 Milliarden Euro, die E.ON Anfang 2008 zwischenzeitlich zum wertvollsten Unternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) gemacht hatten. Bislang konnte Vorstandschef Johannes Teyssen den Wertverlust aber mit Blick auf eine feindliche Übernahme recht gelassen hinnehmen, er hatte ja die ultimative Giftpille in der Bilanz: die Verpflichtungen aus dem Atomausstieg. Doch diese Giftpille wird E.ON schon bald verlieren. Der Konzern wird - wie die anderen Atomkonzerne in Deutschland - die Verantwortung für den nuklearen Müll auf den geplanten öffentlich-rechtlichen Atomfonds übertragen. Den Ballast ist E.ON also bald los, und das operative Geschäft brummt. E.ON ist damit auf dem Papier ein Schnäppchen - und wird ein Übernahmekandidat. (Handelsblatt S. 14)
WINTERSHALL - Ungeachtet der langwierigen Suche nach einem neuen Kooperationsmodell will sich die BASF-Tochtergesellschaft Wintershall weiterhin an der umstrittenen Erweiterung der Ostsee-Pipeline Nord Stream beteiligen. Auch die übrigen europäischen Unternehmen, die wie Wintershall vor rund einem halben Jahr bei der geplanten Zusammenarbeit mit dem russischen Erdgaskonzern Gazprom einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen mussten, stehen zum Bau von "Nord Stream 2". Wintershall sei "ebenso wie die anderen Antragsteller überzeugt, dass das Projekt für das europäische Energiekonzept von entscheidender Bedeutung ist und prüft alternative Formen für eine Unterstützung", sagte Thilo Wieland, für Russland zuständiges Vorstandsmitglied, der FAZ bei einem Besuch in Moskau. (FAZ S. 19)
MLP - MLP-Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg sieht das auf Akademiker konzentrierte Unternehmen in einem deutlichen Aufwärtstrend. In einem Interview verweist er auf die verbreiterte Ertragsbasis durch die Zukäufe des Vermögensverwalters Feri und den auf die Sachversicherung spezialisierten Assekuradeur Domcura. "Unser Anspruch ist, für unsere Kunden Gesprächspartner zu allen Finanzthemen zu sein. So breit wie MLP ist niemand im deutschen Markt aufgestellt". (Börsen-Zeitung S. 5)
DEUTSCHE BAHN - Seit dem Eklat an der Spitze des Konzerns mit 300.000 Mitarbeitern und 40 Milliarden Euro Umsatz herrscht Krisenstimmung in der Bahn-Zentrale. Nach dem Desaster um die gescheiterte Vertragsverlängerung Grubes droht nun nach Informationen der Süddeutschen Zeitung auch Bahn-Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht das Aus. In Kreisen der Bundesregierung wird der Vorwurf laut, Felcht habe das Debakel mitzuverantworten. Er sei an der Spitze des Kontrollgremiums nach den Vorgängen nicht mehr zu halten. Der frühere Chef des Chemiekonzerns Degussa sei mit der Situation offenkundig "überfordert" gewesen und müsse daraus die Konsequenzen ziehen. Felcht war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (SZ S. 15/Handelsblatt S. 1)
SPARKASSEN - Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag und der Deutsche Städte, und Gemeindebund haben mit der Sparkassenorganisation einen Brandbrief an das Bundesfinanzministerium geschrieben. Grund sind Vorschläge der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zur Beurteilung der Eignung von Mitgliedern des Leitungsorgans und von Inhabern von Schlüsselfunktionen und der Europäische Zentralbank (EZB) zur Beurteilung der fachlichen Qualifikation und persönlichen Zuverlässigkeit vom vergangenen Herbst. "Diese europäischen Vorschläge enthalten Anforderungen an Mitglieder von Aufsichtsorganen, die mit dem öffentlichen Bankenwesen in Deutschland nicht vereinbar sind", heißt es in dem Brief an Staatssekretär Thomas Steffen, der der FAZ vorliegt. Gleichlautende Schreiben gingen zudem an die Bundesbank und die Finanzaufsicht Bafin. (FAZ S. 18)
WÖHRL - Der in Existenznot geratene Modefilialist Wöhrl soll in der Hand der gleichnamigen Unternehmerfamilie bleiben. Christian Greiner, 38, Sohn des Investors Hans Rudolf Wöhrl und Chef sowohl des Münchner Modehauses Ludwig Beck als auch der Wormland-Textilkette will alle Aktien des von seinem Großvater Rudolf Wöhrl gegründeten Unternehmens übernehmen. Darauf hat er sich mit den Gläubigern geeinigt, die am Dienstag einer entsprechenden Investorenvereinbarung zugestimmt haben. (SZ S. 19/Handelsblatt S. 44)
SCHENCK PROCESS - Der Finanzinvestor IK bereitet nach Informationen der FAZ die Messtechnikgesellschaft Schenck Process zum Verkauf vor, eine frühere Tochtergesellschaft des Maschinen- und Anlagenbauers Dürr. Die Pläne sind, wie in Finanzkreisen zu hören ist, noch in frühem Stadium, aber IK habe bereits einen Fusions- und Übernahmeberater mandatiert, nämlich Lazard. Der Verkaufsprozess werde wohl spätestens im Sommer anlaufen. (FAZ S. 19)
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February 01, 2017 00:40 ET (05:40 GMT)
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