
FRANKFURT (dpa-AFX) - Politische Unsicherheiten etwa mit Blick
auf die USA unter Trump dürften auch in der neuen Woche größeren
Sprüngen des Dax
Zu den Skeptikern zählt unter anderem die Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba: "Die Konsolidierungsphase an den Aktienmärkten ist noch nicht vorüber." Zwar gebe das wirtschaftliche Umfeld derzeit kaum Anlass zur Besorgnis, allerdings hinterlasse die Politik und das was kommen könnte allmählich ein mulmiges Gefühl.
VOR ALLEM TRUMP SORGT FÜR UNSICHERHEIT
Unsicherheitsfaktor Nummer 1 für die Märkte ist weiterhin die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Sicher geglaubte Bündnisse, Partnerschaften, Allianzen sowie wirtschaftliche Ausrichtungen seien auf dem Prüfstand, schrieb Windt. Der Ausgang dieser erst am Beginn stehenden Verschiebungen sei offen.
Die Anleger dürften insofern die anhaltende Unsicherheit zum Anlass nehmen, weiterhin Vorsicht walten zu lassen. Ein solches Verhalten wäre jedoch nur gesund: "Die laufende Konsolidierung der Märkte ist der Idealfall und läuft fast nach Plan", schrieben die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs "AB-Daily". Das Gegenteil wäre ein markanter Kursrutsch oder sogar ein Einbruch an den Märkten. Solch ein Szenario sei jedoch eher nicht zu erwarten, da wohl in puncto Trump nichts so heiß gegessen werde, wie es gekocht worden sei. Schließlich hätten sowohl US-Vizepräsident Mike Pence als auch Außenminister Rex Tillerson gesagt, dass sie ein großes Interesse an einer Stärkung Europas hätten.
US-VERBRAUCHERVERTRAUEN AM FREITAG
Dennoch bleiben Zweifel, so dass die Anleger weiterhin genau nach Washington schauen werden. "Die neue Woche steht zwar stark im Fokus von Unternehmensdaten", sagte Dirk Rogowski, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Veritas Investment. "Das setzt allerdings voraus, dass Herr Trump seine 'Twitter Finger' im Griff hat." Die Tweets von Trump zu den verschiedensten Themen halten bereits seit Wochen die Anleger auf Trab und haben schon oft die Aktienkurse betroffener Unternehmen bewegt.
Für Rogowski ist eine der zentralen Fragen der neuen Woche, ob sich "Trumps Poltereien" negativ auf die Stimmung der für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumenten auswirken. Aufschluss darüber könnte am Freitag der von der Universität Michigan berechnete Index für das Verbrauchervertrauen liefern.
MUNICH RE AM DIENSTAG
Bereits am Montag stehen hierzulande Daten zum Auftragseingang der Industrie im Dezember an. Einen Tag später folgen Angaben zur deutschen Industrieproduktion Ende des letzten Jahres.
Ab Dienstag richtet sich die Aufmerksamkeit dann stärker auf die
Berichtssaison der Unternehmen. Mit dem Rückversicherer Munich Re
ZAHLENREIGEN AM DONNERSTAG MIT COMMERZBANK UND THYSSENKRUPP
Am Donnerstag steht der Höhepunkt des Zahlenreigens in der neuen
Woche an. Dann ziehen unter anderem die Commerzbank
Von einigen Ausnahmen abgesehen hätten die Unternehmen bislang mit ihren Geschäftszahlen überzeugt, schrieb der Experte Markus Wallner von der Commerzbank. Insofern dürften die Analysten nunmehr in weniger Fällen als zuvor ihre Gewinnschätzungen für 2017 nach unten revidieren, was den deutschen Aktienmarkt stützen sollte./la/mis/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0160 2017-02-03/15:39