NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street lässt sich aktuell nicht aus der Ruhe bringen. Weder ein mögliches Wiederaufflammen der griechischen Schuldenkrise, die politischen Unwägbarkeiten der französischen Präsidentschaftswahlen noch die politischen Rundumschläge von US-Präsident Donald Trump stellen aktuell nennenswerte Belastungen für den US-Aktienmarkt dar. Am Vortag verbuchten Dow-Jones-Index und Nasdaq-Composite sogar neue Allzeithochs, ehe Gewinnmitnahmen einsetzten. Aber selbst diese vermochten die Wall Street letztlich nicht wirklich zu bremsen.
Am Mittwoch tendieren die Indizes nur leicht im Minus und bleiben somit in der Nähe ihrer Höchststände: Der Dow-Jones-Index verliert 0,3 Prozent auf 20.035 Punkte, S&P-500 gibt 0,1 Prozent nach, der Nasdaq-Composite tendiert wenig verändert. Damit ist die viel beschworene Korrektur erneut kein Thema.
Gemessene und gefühlte Stimmung konträr
Während das Sentiment in der Nähe eines Dreijahreshochs rangiert, bewegt sich der kurzfristige Volatilitätsindex (VIX), auch als "Angstbarometer" bekannt, auf historischen Tiefstständen. Doch Marktakteure trauen dem Braten nicht: "Die Auswirkungen der Trump-Politik auf die Finanzmärkte ist das erste, was Anleger in Gesprächen in Erfahrungen bringen wollen. Für viele ist es das einzige Thema", warnt Chefmarktstratege Nicholas Colas von Convergex vor übertriebenem Optimismus.
Gestützt wird diese Sicht durch den weiter zulegenden Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,7 Prozent auf 1.243 Dollar. Auch der Rentenmarkt, neben Gold ebenfalls als vermeintlich sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gefragt, legt zu. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um 6 Basispunkte auf 2,34 Prozent. Der Dollar zeigt sich zum Euro wenig verändert, die Gemeinschaftswährung geht bei 1,07 Dollar um und erholt sich damit immerhin von ihren Tagestiefs bei 1,0640.
Blicke gelten dem Erdölmarkt
Während bei den Aktienkursen Stagnation herrscht, gibt es am Rohölmarkt ein munteres Auf und Ab. Die offiziellen Lagerbestandsdaten der US-Regierung haben zwar einen deutlichen Aufbau ausgewiesen. Doch der Preis ist nach den jüngsten kräftigen Abgaben nun ins Plus gedreht. Für das Barrel der Sorte WTI werden mit 52,36 Dollar 0,4 Prozent mehr gezahlt.
Time Warner steigen nach Geschäftsausweis
Unter den Einzelaktien steigen Time Warner um 0,3 Prozent. Der Medienkonzern, der sich von AT&T übernehmen lassen will, hat den Umsatz im vierten Quartal kräftig gesteigert. Die Geschäftszahlen lagen über den Erwartungen der Wall Street. Der Nettogewinn sank allerdings und verfehlte die Marktprognosen. Die Aktien von Walt Disney ziehen um 0,9 Prozent an. Der US-Unterhaltungskonzern lag mit seinem Umsatz im ersten Geschäftsquartal unter den Erwartungen, beim Gewinn aber darüber. Für Mondelez geht es um 1,7 Prozent nach oben. Der US-Süß- und Knabberwarenkonzern schrieb im Schlussquartal 2016 trotz rückläufiger Erlöse wieder schwarze Zahlen.
Akamai Technologies stürzen um 12 Prozent ab. Das in den Bereichen Datensicherheit und Medienanalyse tätige Unternehmen steigerte zwar Umsatz und Gewinn kräftig und übertraf die eigenen Erwartungen, allerdings war der Umsatz mit Großkunden wie Amazon, Apple, Facebook und Alibaba rückläufig. Um 9,6 Prozent nach unten geht es für Gilead Sciences. Das Pharmaunternehmen übertraf zwar sowohl beim bereinigten Gewinn als auch beim Umsatz die Analystenschätzungen, enttäuschte aber mit seinem Ausblick.
Microchip Technolgy machen einen Freudensprung um 7,6 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller bei Gewinn und Umsatz die Konsenserwartungen locker übertroffen hat. Auch mit dem Ausblick überraschte Microchip positiv. Die Titel des Restaurantbetreibers Buffalo Wild Wings gewinnen nach Zahlen 2,5 Prozent. Allergan legen 2,3 Prozent zu, der Pharmakonzern und "Botox"-Hersteller übertraf in der vierten Periode die Marktprognosen. Myriad legen nach der Vorlage von Quartalszahlen sogar um 9,5 Prozent zu, für Urban Outfitters geht es nach Zahlenausweis um 1,2 Prozent gen Norden.
Für Intercontinental Stock Exchange geht es 4,2 Prozent abwärts. Der Betreiber der New Yorker Börse NYSE hat davor gewarnt, dass die US-Börsenaufsicht SEC das Unternehmen wegen seines Umgangs mit einer Panne im Juli 2015 verklagen könnte. Damals war wegen einer Technikpanne der Börsenhandel der New York Stock Exchange (NYSE) für fast vier Stunden unterbrochen worden. Das hatte Fragen über die Fragilität der US-Finanzmärkte aufgeworfen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.035,41 -0,27 -54,88 1,38 S&P-500 2.290,93 -0,09 -2,15 2,33 Nasdaq-Comp. 5.672,41 -0,03 -1,81 5,37 Nasdaq-100 5.192,64 0,13 6,76 6,76 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,15 -2,0 1,17 -5,7 5 Jahre 1,80 -4,9 1,85 -12,7 7 Jahre 2,12 -5,9 2,18 -13,1 10 Jahre 2,34 -5,9 2,39 -10,9 30 Jahre 2,96 -5,9 3,02 -10,8 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:32 Di, 17:27 % YTD EUR/USD 1,0702 +0,38% 1,0661 1,0691 +1,8% EUR/JPY 119,6250 -0,10% 119,7483 119,88 -2,9% EUR/CHF 1,0636 -0,13% 1,0650 1,0658 -0,7% EUR/GBP 0,8540 -0,00% 0,8528 1,1664 +0,2% USD/JPY 111,77 -0,50% 112,33 112,12 -4,4% GBP/USD 1,2532 +0,24% 1,2501 1,2467 +1,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,36 52,17 +0,4% 0,19 -4,2% Brent/ICE 55,27 55,05 +0,4% 0,22 -3,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.242,50 1.233,75 +0,7% +8,75 +7,9% Silber (Spot) 17,82 17,71 +0,6% +0,11 +11,9% Platin (Spot) 1.018,05 1.005,50 +1,2% +12,55 +12,7% Kupfer-Future 2,68 2,63 +1,7% +0,05 +6,9% ===
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February 08, 2017 12:09 ET (17:09 GMT)
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