Von Deborah Ball und Manuela Mesco
MAILAND (Dow Jones)--Die Öl- und Gaskonzerne Shell und Eni sollen sich in Italien offenbar wegen Korruption vor Gericht verantworten. Dies habe die italienische Staatsanwaltschaft nach Ermittlungen im Zusammenhang mit einem großen Ölgeschäft in Nigeria beantragt, sagte eine mit der Sache vertraute Person. Neben Eni-CEO Claudio Descalzi sollen demnach zehn weitere Personen angeklagt werden.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor untersucht, ob 2011 bei dem Kauf eines Ölfelds an der Küste Nigerias Schmiergelder gezahlt worden waren. Shell und Eni hatten damals nach der Zahlung von 1,3 Milliarden US-Dollar eine Lizenz zur Entwicklung gigantischer Ölfelder erhalten, die geschätzt neun Milliarden Barrel Öl enthalten sollen. Eni zahlte das Geld an die nigerianische Regierung, aber rund 1,1 Milliarden davon wurden später an einen ehemaligen Ölminister überwiesen, wie aus Gerichtsdokumenten in Großbritannien und Italien hervorgeht. Shell hatte bereits eine große Summe in das Ölfeld investiert und erklärte sich bereit, die Rechte mit dem italienischen Konzern zu teilen.
Der Board von Eni teilte am Mittwoch mit, er glaube an die Unschuld Descalzis und erklärte seine Unterstützung für den CEO. Eine Sprecherin von Shell wollte sich nicht umgehend dazu äußern.
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February 08, 2017 13:11 ET (18:11 GMT)
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