Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert tendieren die Börsen in Europa am Mittwochmittag. Damit wiederholt sich das Muster der vergangenen Tage. Der DAX verliert am Mittag um 0,2 Prozent auf 11.937 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 notiert 0,2 Prozent tiefer bei 3.379 Zählern. Im Fokus steht die Aktie von Adidas: nach Vorlage des Zwischenberichts macht sie einen kräftigen Satz mach oben und notiert auf einem Allzeithoch.
"Wir sehen momentan, dass schon kleine Rücksetzer für Käufe genutzt werden", so ein Aktienhändler. Viele Investoren seien kaum am Aktienmarkt investiert und sitzen auf Liquidität. Daher wird die Gefahr eines größeren Rücksetzers, auch mit Blick auf die niedrige Volatilität, momentan eher gering. Aber auch nach oben geht wenig.
"Angesichts der in Kürze anstehenden Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank üben sich die Markteilnehmer zunächst noch in Zurückhaltung", sagt Gregor Kuhn von IG Markets. Die EZB tagt am Donnerstag. Dabei können sich einige Marktteilnehmer vorstellen, dass die EZB möglicherweise den Ausblick ändert, wonach die Zinsen noch weiter sinken könnten.
Auch bei der US-Notenbank geht es in der kommenden Wochen vor allem um den Ausblick, denn eine Zinserhöhung kommende Woche scheint hier ausgemachte Sache zu sein. Derzeit werden darüber hinaus noch zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr erwartet. Am Devisenmarkt zieht der Dollar in diesem Umfeld auf breiter Front etwas an.
Rückenwind kommt von den Daten zur deutschen Industrieproduktion im Januar. Bereinigt wuchs sie gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent, erwartet worden war ein Plus von 2,5 Prozent. "Das deutet auf kräftig steigende Unternehmensgewinne im ersten Quartal hin", sagt Heino Ruland von Ruland Research.
Impulse setzen könnte am Nachmittag im Vorfeld des offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für Februar am Freitag der ADP-Arbeitsmarktbericht für die US-Privatwirtschaft. Erwartet wird dabei ein Stellenzuwachs um 188.000.
Verblüffung über starke Adidas-Zahlen
Am Aktienmarkt sorgt die Berichtssaison für Bewegung - zumindest bei Einzeltiteln. Starke Zahlen kommen von Adidas. Sie werden als "absolut überraschend" bezeichnet. Auch der Mittelfrist-Ausblick kommt sehr gut an. Verblüffend sei die Erwartung einer noch weiter steigenden Marge. "Die Profitabilität soll deutlich stärker und schneller steigen als gedacht", kommentiert ein Händler. Auch die Analysten von RBC Capital weisen darauf hin, dass die Adidas-Prognose für 2017 ein ganzes Stück über den Marktschätzungen liege. Die Prognose für 2020 setze für das Wachstum von Umsatz und Nettogewinn ehrgeizige Ziele. Adidas schießen um 7,1 Prozent nach oben auf 171,25 Euro.
"Solide, aber uninspirierend" nennt ein Händler das Zahlenwerk der Deutschen Post. Nach Ansicht der Warburg-Analysten dürfte die Aktie aber unter dem unter den Erwartungen liegenden Ausblick für 2017 leiden. Der Kurs fällt um 2,1 Prozent. Ähnlich ist die Situation bei Beiersdorf. Die Aktie gibt um 1,2 Prozent nach.
Deutsche Pfandbriefbank (PBB) wiederum gewinnen über 6 Prozent. Die Bank erhöht die Dividende kräftig auf 1,05 Euro von 0,43 Euro, enthalten ist darin aber eine Sonderdividende im Zusammenhang mit einer erhaltenen Heta-Rückzahlung. Die Heta ist eine österreichische Abwicklungseinheit, die zunächst verloren geglaubte Anleihen aus dem Bestand des PBB-Vorgängers Hypo Real Estate nun doch zum Teil zurückzahlte.
EDF wegen Kapitalerhöhung unter Druck
Nach einem Kursanstieg von 5,5 Prozent am Dienstag legen Vallourec um weitere knapp 3 Prozent zu auf 5,57 Euro. "Übergewichtet bleiben", rät Robert Pulleyn von Morgan Stanley in einer aktuellen Studie und gibt als Kursziel für den Stahlhersteller 11 Euro aus. Seit Dezember sei der Stahlpreis in den USA um ein Drittel oder 450 Dollar gestiegen. Diese Zunahme stelle den Anstieg der Rohstoffkosten, vor allem den des Stahlschrottpreises, in den Schatten.
In Paris fallen EDF mit dem Beginn der Kapitalerhöhung um 7 Prozent. Das Unternehmen bietet für 4 Milliarden Euro neue Aktien zur Zeichnung an.
Deutlich kleiner ist die Kapitalerhöhung bei Deutsche Euroshop. Der Kurs fällt um 1 Prozent auf 37,63 Euro. Das Unternehmen hat rund 4,46 Millionen neue Aktien für 37 Euro pro Stück verkauft. Die etwa 165 Millionen Euro sind für den Kauf eines Einkaufszentrums im tschechischen Brünn bestimmt.
Bewegung bei Capital Stage
Bei den Nebenwerten leiden Capital Stage darunter, dass der Investor Blue Elephant Venture laut einem Händler seinen Anteil von 5,4 Millionen Aktien an Capital Stage verkauft hat und zwar zu einem Platzierungspreis von 6,25 Euro je Aktie. Der Aktienkurs des Solar- und Windparkbetreibers fällt um 4,3 Prozent. Capital Stage teilte unterdessen mit, ein sogenannten Squeeze-Out-Verfahren bei Chorus Clean Energy eingeleitet zu haben zu einem "angemessenen" Preis. Damit will Capital Stage die restlichen Chorus-Aktionäre abfinden. Im Zuge der Übernahme von Chorus hat Capital Stage bereits über 95 Prozent der Chorus-Aktien erworben. Die Chorus-Aktie steigt um 2,5 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.381,78 -0,10 -3,34 2,77 Stoxx-50 3.085,18 -0,26 -8,10 2,48 DAX 11.951,56 -0,12 -14,58 4,10 MDAX 23.175,34 -0,42 -97,38 4,45 TecDAX 1.943,71 0,09 1,78 7,29 SDAX 10.021,77 -0,14 -13,87 5,28 FTSE 7.322,78 -0,22 -16,21 2,52 CAC 4.943,64 -0,23 -11,36 1,67 Bund-Future 160,90 -0,37 -1,97 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.28 Uhr Di, 17:24 % YTD EUR/USD 1,0561 -0,31% 1,0594 1,0576 +0,4% EUR/JPY 120,3741 -0,23% 120,6550 120,61 -2,1% EUR/CHF 1,0696 -0,17% 1,0714 1,0723 -0,1% EUR/GBP 0,8690 +0,32% 0,8662 1,1528 +2,0% USD/JPY 114,00 +0,08% 113,91 114,05 -2,5% GBP/USD 1,2152 -0,64% 1,2230 1,2192 -1,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,60 53,14 -1,0% -0,54 -5,1% Brent/ICE 55,42 55,92 -0,9% -0,50 -4,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.213,91 1.214,57 -0,1% -0,66 +5,4% Silber (Spot) 17,41 17,49 -0,5% -0,08 +9,3% Platin (Spot) 959,25 961,00 -0,2% -1,75 +6,2% Kupfer-Future 2,61 2,61 +0,1% +0,00 +4,2%
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March 08, 2017 07:04 ET (12:04 GMT)
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