Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Das von der Bundesregierung selbst gesteckte Ziel für den Breitbandausbau in Deutschland ist nach den Worten von Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) schon heute veraltet. Die 50-Megabit-Anschlüsse, die 2018 in jedem Haushalt und Unternehmen anliegen sollen, seien ein erster Schritt, sagte der CDU-Politiker am Dienstag auf dem "Wirtschaftstag Innovationen" des CDU-Wirtschaftsrates.
In den nächsten fünf Jahren werde sich das Datenaufkommen aber verachtfachen, so Altmaier, weshalb zügig Glasfaserkabel verlegt und der 5G-Mobilfunkstandard überall in Deutschland eingeführt werden müsse. "Wir müssen uns ehrgeizige Ziele setzen", sagte der Vertraute von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), ohne konkreter zu werden. Er beklagte, dass hierzulande zu wenig über die Herausforderungen und wirtschaftliche Bedrohung durch die Digitalisierung gesprochen werde. Der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands "ist aber nicht Gott gegeben und für immer".
Dem CDU-nahen Wirtschaftsrat gehen die Anstrengungen der Regierung jedoch nicht weit genug. "Von einem digitalen Wirtschaftswunder ist Deutschland noch weit entfernt", monierte Generalsekretär Wolfgang Steiger. In einem Memorandum verlangt der Unternehmensverband, bis 2025 den Glasfaserausbau abzuschließen und Deutschland zum Testlabor für den 5G-Standard zu machen. Des Weiteren soll die Verwaltung digital werden und Gründer durch höhere Förderprogramme stärker unterstützt werde. Zudem wünscht sich der Wirtschaftsrat das Fach "Programmieren" in der Grundschule.
"Die Uhr tickt. Unsere digitale Infrastruktur wird über unsere Wettbewerbsfähigkeit entscheiden", meinte Steiger.
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February 14, 2017 12:26 ET (17:26 GMT)
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