
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die britische Lloyds-Bank
Lloyds wäre die erste Großbank, die von der Spree aus ihre Europageschäfte erledigen will. Konkurrenten wie HSBC und Barclays sowie US-Investmentbanken wollen wohl Frankfurt, Dublin oder Paris den Vorzug geben. Vor wenigen Wochen berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg aber noch unter Berufung auf eine eingeweihte Person, dass die Bank im Zuge des Austritts Großbritanniens aus der EU auf Frankfurt setze. Lloyds, deren Schwerpunkt auf dem Heimatmarkt liegt, hat nur vergleichsweise kleine Aktivitäten in der EU. Großbritannien hatte die Bank in der Finanzkrise mit einer milliardenschweren Kapitalspritze vor dem Untergang gerettet.
Die Briten hatten im Sommer für einen EU-Austritt gestimmt. Ihre Premierministerin Theresa May sagte jüngst in einer Grundsatzrede zum Brexit, Großbritannien werde aus dem EU-Binnenmarkt ausscheiden. May will stattdessen einen umfassenden Freihandelsvertrag mit der EU schließen. Auch der Zollunion in ihrer bisherigen Form will Großbritannien nicht mehr angehören.
Banken brauchen für Dienstleistungen in der EU rechtlich selbstständige Tochterbanken mit Sitz in einem EU-Staat. Derzeit können sie grenzüberschreitend größtenteils frei agieren. Der geplante Brexit lässt aber - je nach Deal - zweifeln, ob Banken ihre Geschäfte künftig uneingeschränkt von der Insel aus weiterführen können./mne/jha/stb
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AXC0075 2017-02-15/09:55