STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Bankenwerte stützen DAX und Dollar - Rekorde bei MDAX und SDAX
Niedriger Eurokurs lässt Export-Unternehmen hoffen
Die gute Stimmung an der Wall Street ist heute auf die europäischen Börsen übergeschwappt. Vor allem Spekulationen auf bessere Bankgeschäfte angesichts steigender US-Zinsen sorgten bei den Anlegern für Kauflaune.
Der DAX notierte am frühen Nachmittag bei 11.784 Punkten mit 0,1 Prozent im Plus. Im Hoch wurde das deutsche Börsenbarometer am Vormittag bei 11.848 Zählern festgestellt worden.
Zudem schürte der schwächere Euro Spekulationen auf steigende Exporte. Denn mit einem niedrigeren Wechselkurs werden die Ausfuhren aus der Euro-Zone auf dem Weltmarkt günstiger.
US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte bei einer Anhörung vor dem Kongress am Dienstag die Finanzmärkte auf bald steigende Zinsen vorbereitet. Ein solcher Schritt sei auf einer der nächsten Sitzungen "wahrscheinlich angebracht". Der Euro rutschte daraufhin auf ein Fünf-Wochen-Tief von 1,0530 Dollar. Yellen wird am Nachmittag erneut vor einem US-Kongress-Ausschuss sprechen.
Zudem setzten auch hierzulande die Anleger auf die von Donald Trump versprochenen Konjunkturspritzen. Der US-Präsident kommt am Mittwoch mit den Chefs einiger Einzelhandelskonzerne zusammen. Die Gespräche zielten auf Steueränderungen und die Infrastruktur ab, sagten Insider.
Deutsche Bank und Commerzbank an der DAX-Spitze
Im DAX führten Deutsche Bank mit einem Plus von mehr als drei Prozent die Gewinnerliste an. Commerzbank legten um zwei Prozent zu. Bei den europäischen Banken standen die spanische BBVA und die französische Société Générale mit Kursgewinnen von drei und zwei Prozent ganz oben. Die Anleger hoffen, dass mit einem Ende der Nullzinspolitik zumindest in der weltgrößten Volkswirtschaft die lange Durststrecke für die Geldhäuser zu Ende gehen könnte.
Erleichterung spürten zudem die Aktionäre der Credit Agricole: Frankreichs größte Filialbank schwächelt zwar auf dem Heimatmarkt, allerdings sank der Nettogewinn im Schlussquartal 2016 weniger stark als befürchtet. Die Titel stiegen um 5,7 Prozent auf 12,43 Euro und waren damit in Paris der Favorit im Auswahlindex CAC40.
Schlusslicht im EuroSTOXX waren Air Liquide mit einem Abschlag von rund zwei Prozent. Der Linde-Konkurrent konnte mit seinen Geschäftszahlen nicht punkten. Auch die Titel des deutschen Industriegasekonzerns rutschten ab.
In Paris trugen die Aktien von Peugeot die rote Laterne: Nach einem Plus von mehr als vier Prozent am Dienstag, rutschten die Aktien um bis zu 3,1 Prozent ab. Die Chefin des
Opel-Mutterkonzerns General Motors informiert die Führung des deutschen Autobauers heute über den möglichen Verkauf von Opel an Peugeot. Barra sei derzeit zu Gesprächen mit dem Opel-Team in der Zentrale in Rüsselsheim, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Peugeot-Anleger könnte die Sorge vor zu vielen Zugeständnissen verschrecken, kommentierte ein Börsianer den Abschlag der Peugeot-Aktien.
SDAX erstmals über 10.000 Punkten
Der MDAX setzte seinen Rekordkurs fort und stieg um 0,5 Prozent auf 23.403 Zähler. Dabei standen mit einem Plus von bis zu 5,2 Prozent die Aktien des Auto- und Industriezulieferers Norma ganz oben. Der mit schwierigen Geschäften auf dem US-Lkw-Markt kämpfende Konzern hatte die Anleger mit seinen Geschäftszahlen überrascht.
Gebremst wurde der Index von Gerresheimer, die nach enttäuschenden Zahlen vier Prozent verloren.
Der SDAX stieg um 0,4 Prozent auf die Bestmarke von 10.014 Zählern und notierte damit erstmals über der Marke von 10.000 Punkten. Top-Favorit waren Patrizia Immobilien mit einem Plus von zeitweise 4,7 Prozent. Der Konzern hatte die erst vor drei Monaten erhöhte Gewinnprognose noch übertroffen.
Börse Stuttgart TV
Die US-Wirtschaft läuft eigentlich rund und die Forderungen nach einer Zinserhöhung werden lauter. Aber traut sich die Fed tatsächlich, bereits auf der nächsten Sitzung im März an der Zinsschraube zu drehen? Zudem ist der neue US-Präsident Donald Trump kein Befürworter steigender Zinsen… Einschätzungen zur Zinsentwicklung in den USA und Europa und den anstehenden Wahlen von Vermögensverwalter Arne Sand bei Börse Stuttgart TV.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-vid eos/boerse-stuttgart-tv/?video=13825
Euwax Sentiment Index
Der Euwax-Sentiment-Index lag heute größtenteils im positiven Bereich. Die Anleger kauften also tendenziell mehr Knock-out-Calls und Call-Optionsscheine auf den DAX. Am frühen Nachmittag lag das Stimmungsbarometer allerdings im Bereich der Nulllinie. In dieser Phase war also kein klarer Mehrheitstrend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar.
Trends im Handel
Heute kam es zu einer steigenden Nachfrage nach Knock-out-Calls auf die Aktien von CTS Eventim und Grenke. Händlern zufolge sollen die Scheine von Börsenbriefen zum Kauf empfohlen worden sein.
Knock-out-Calls auf die Allianz-Aktie waren ebenfalls gesucht.
Außerdem setzen viele Investoren mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse der Nike-Aktien.
Call-Optionsscheine auf die Allianz und auf Apple waren dagegen auf der Verkaufsseite zu finden.
Disclaimer: Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
AXC0261 2017-02-15/17:20