DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die Deutsche Börse hat im vierten Quartal von einer wieder anziehenden Handelsaktivität profitiert und die eigenen Ziele für 2016 erreicht. Die Nettoerlöse stiegen nach vorläufigen Geschäftszahlen im abgelaufenen Jahr um 8 Prozent auf 2,389 Milliarden Euro und damit auf den höchsten Stand seit 2008. Hierbei stützte vor allem die Entwicklung im Segment Eurex mit deutlichem Wachstum im Bereich Commodities. Der Gewinn soll im laufenden Jahr um 10 bis 15 Prozent steigen. Der Nachsteuergewinn stieg 2016 auf 722 Millionen Euro nach 613 Millionen Euro im Vorjahr. Die Deutsche Börse schlägt eine Dividende für das abgelaufene Jahr in Höhe von 2,35 Euro je Anteilsschein vor nach 2,25 Euro für 2015. Keine neuen Informationen gab es zur geplanten Fusion mit der LSE. Die könnte es möglicherweise bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag geben. Die EU-Kommission hat die Prüfungsfrist unlängst bis zum 3. April verlängert. Nach Brüssel muss auch noch die hessische Landesregierung den Zusammenschluss genehmigen. Das Unternehmen gab folgende Eckdaten bekannt (Angaben in Millionen Euro, Bilanzierung nach IFRS):
4. Quartal 2016 2016 2015 Prognose Nettoerlöse 619 554 596 Operative Kosten 385 407 -- EBIT 271 142 -- Ergebnis nach Steuern u.Dritten 170 89 165 Ergebnis je Aktie 0,91 0,47 -- Dividende 2016 2,35 2,25 --
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Weitere Termine:
07:15 CH/Nestle SA, Jahresergebnis
07:15 FR/Air France-KLM Group, Jahresergebnis
07:30 DE/Takkt AG, Jahresergebnis
07:30 AT/OMV AG, Ergebnis 4Q (10:00 PK)
07:30 FR/Schneider Electric SA, Jahresergebnis
08:00 DE/Unitymedia GmbH, Ergebnis 4Q
10:00 DE/Deutsche Börse AG, BI-PK
10:00 DE/Infineon Technologies AG, HV
DIVIDENDENABSCHLAG
Astrazeneca: 1,90 USD Stabilus: 0,50 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Philadelphia-Fed-Index Februar PROGNOSE: +17,8 zuvor: +23,6 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Januar Baubeginne PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +11,3% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +2,5% gg Vm zuvor: revidiert +0,1% gg Vm; vorläufig -0,2% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 243.000 zuvor: 234.000
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,40-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2022 Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2027 Auktion 5,15-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2028 im Gesamtvolumen von 4 bis 5 Mrd EUR 10:50 FR/Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2020 Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2022 im Gesamtvolumen von 6 bis 7 Mrd EUR 11:00 SE/Auktion 1,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2025 im Volumen von 500 Mio SEK Auktion 0,125-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Dezember 2027 im Volumen von 250 Mio SEK 11.30 HU/Auktion 1,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2020 im Volumen von 18 Mrd HUF Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2022 im Volumen von 15 Mrd HUF Auktion 3,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2027 im Volumen von 10 Mrd HUF 11.30 PL/Auktion von Nullkupon-Anleihen mit Laufzeit April 2019 Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2022 Auktion variabel verzinster Anleihen mit Laufzeit November 2022 Auktion variabel verzinster Anleihen mit Laufzeit Januar 2026 Auktion 2,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2027 Auktion 4,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2047 im Gesamtvolumen von 4 bis 7 Mrd PLN 11:50 FR/Auktion 0,10-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit März 2028 im Volumen von 1,5 bis 2,5 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.348,50 -0,08 Nikkei-225 19.347,53 -0,47 Schanghai-Composite 3.220,46 0,23 INDEX zuletzt +/- % DAX 11.793,93 +0,19% DAX-Future 11.799,00 +0,05% XDAX 11.802,67 +0,05% MDAX 23.319,11 +0,14% TecDAX 1.889,91 +0,46% EuroStoxx50 3.323,71 +0,45% Stoxx50 3.073,41 +0,53% Dow-Jones 20.611,86 +0,52% S&P-500-Index 2.349,25 +0,50% Nasdaq-Comp. 5.819,44 +0,64% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,39 -11
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Weiterhin in der Lauerstellung um 11.800 Punkte sehen Händler den DAX am Donnerstag. Noch sieht es nach einer Verschnaufpause aus, nachdem der DAX die günstigen Vorlagen am Mittwoch nicht zu einem schnellen Vorstoß nutzen konnte. "Bei einem neuen Jahreshoch über 11.893 dürfte der DAX die 12.000er Marke aber schnell testen", sagt ein Marktanalyst. Zwar hängen die Kurse in Asien nach dem Rally-Schub von der Wochenmitte erst einmal seitwärts fest, in Tokio geht es mit dem festeren Yen sogar etwas nach unten. "Das Geld fließt aber klar weiterhin in die entwickelten Märkte", so der Markt-Analyst. Für den DAX und die anderen Indizes sprächen die günstigen Wachstumserwartungen. "Die sich häufenden Aussagen von US-Notenbankern dazu werden zunehmend positiv gesehen, trotz der Zinserhöhungsspekulation", ergänzt der Teilnehmer. Besonders in Europa seien die Aktien angesichts anziehender Unternehmensgewinne noch günstig bewertet. Die Ängste bezüglich der Wahlen in den Niederlanden und Frankreich seien überzogen. "Die Anleger sind derzeit zu pessimistisch", so ein weiterer Marktteilnehmer.
Rückblick: Bessere US-Einzelhandelsumsätze wie auch ein über den Erwartungen liegender Empire-State-Index wurden zwar positiv gewertet, schürten aber zugleich die US-Zinsfantasien noch zusätzlich, was für eine gewisse Zurückhaltung sorgte. US-Zinsspekulationen wurden zudem durch steigende Verbraucherpreise im Januar und Auftritte von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen geschürt. Die Aussicht auf steigende Marktzinsen stützte den Bankensektor, für den es um 1,3 Prozent nach oben ging. Das Commerzbank-Papier gewann 2,1 Prozent, Deutsche Bank rückten 2,5 Prozent vor. Ein überraschend starkes organisches Wachstum stützte den Kurs von Heineken, der um 3,7 Prozent zulegte. Akzo Nobel hat im Ausblick steigende Rohstoffpreise betont, der Kurs des Chemieproduzenten fiel daraufhin um 2,3 Prozent. ABN Amro stiegen um 2,6 Prozent. Die Bank hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Danone gaben nach Zahlen 0,1 Prozent nach.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Der SDAX schloss erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 10.000 Punkten. Nach einer erfolgreichen Schlichtung im Vergütungstarifstreit zwischen der Deutschen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ging es für die Lufthansa-Aktie um 1,7 Prozent nach oben. Mit 4,7 Prozent fiel das Minus bei Gerresheimer hoch aus. Dabei wurden die Geschäftszahlen als ordentlich beschrieben. Im Handel war von Gewinnmitnahmen die Rede. Für Elmos ging es nach Zahlen um 12,3 Prozent nach oben. Hauck & Aufhäuser (H&A) bezeichnete die Ergebnisse als sehr gut. Daneben gaben Kontron und S&T bekannt, den Kleincomputerhersteller mit der deutschen Tochter der Österreicher zu fusionieren. Im Handel war von einer "Win-Win-Situation" die Rede. Kontron stiegen 5,9 Prozent und S&T 4,3 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr): 0,1% auf 11.803 Punkte
Die Zahlen der Deutschen Börse kamen laut einem Händler von Lang & Schwarz recht gut an. Für die Aktie ging es 1,4 Prozent nach oben.
USA / WALL STREET
Etwas fester - Die vier großen Aktienindizes liefen den dritten Tag in Folge auf Rekordstände - erstmals seit 1995. Ein Treiber war die erneute Versicherung von US-Präsident Trump, dass mit einem "massiven Steuerplan" zu rechnen sei. Die neuen Konjunkturdaten spiegelten die Stärke der US-Wirtschaft. Am Aktienmarkt gehörten wieder Bankentitel zu den Favoriten, da die Institute von einem Umfeld höherer Zinsen profitieren würden. Der Bankensektor legte 1,2 Prozent zu. Pepsico fielen mit Zahlen um 0,2 Prozent. Die Groupon-Aktie haussierte nach Zahlen um 23 Prozent. Berkshire Hathaway hat im vierten Quartal ihre Apple-Beteiligung aufgestockt. Für die Aktie ging es um 0,4 Prozent nach oben. Berkshire ist auch bei Monsanto eingestiegen. Gleichzeitig trennte sich Berkshire von Deere- und Wal-Mart-Aktien. Monsanto legten um 1,1 Prozent zu. Deere fielen um 0,8 Prozent und Wal-Mart tendierten unverändert. Der Soros Fund Management hat Anteile an Goldman Sachs und Pandora gekauft. Goldman Sachs stiegen um 0,4 Prozent, Pandora fielen um 0,4 Prozent. Im Gegenzug wurden unter anderem die Beteiligungen an Amazon, Ebay und Netflix verkauft. Die drei Titel gewannen zwischen 0,8 und 1,1 Prozent. Der aktivistische Investor Trian Fund Management hat ein Drei-Milliarden-Paket an Procter & Gamble erworben. Das trieb die Aktie 3,7 Prozent nach oben.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 16, 2017 01:45 ET (06:45 GMT)
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 18.25 Uhr EUR/USD 1,0612 +0,2% 1,0591 1,0603 EUR/JPY 120,96 -0,1% 121,02 120,85 EUR/CHF 1,0655 -0,0% 1,0660 1,0663 GBP/EUR 1,1745 -0,0% 1,1764 1,1747 USD/JPY 113,98 -0,2% 114,26 113,98 GBP/USD 1,2463 +0,0% 1,2460 1,2455
Der Dollar neigte im asiatischen etwas zur Schwäche. Die Gemeinschaftswährung sprang wieder deutlicher über die Marke von 1,06 Dollar. Auch der Yen legte zum Greenback zu. Übergeordnet stützten allerdings die Aussichten auf weiter steigende Zinsen in den USA den Dollar, so ein Teilnehmer.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,06 53,11 -0,1% -0,05 -2,9% Brent/ICE 55,77 55,75 +0,0% 0,02 -2,9%
Ziemlich wechselhaft reagierten die Ölpreise auf neue US-Lagerbestandsdaten. Diese zeigten einen deutlichen Aufbau der Reserven. Dennoch legte der Preis zwischenzeitlich kleicht zu, gestützt auch vom etwas fallenden Dollar. Am Ende fiel aber das Barrel US-Öl der Sorte WTI um 0,2 Prozent auf 53,11 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verlor 0,4 Prozent. Im asiatischen Handel zeigten sich die Ölpreise kaum verändert.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.232,94 1.233,44 -0,0% -0,50 +7,1% Silber (Spot) 17,95 17,99 -0,2% -0,04 +12,7% Platin (Spot) 1.010,00 1.011,50 -0,1% -1,50 +11,8% Kupfer-Future 2,74 2,74 +0,1% +0,00 +9,5%
Der Goldpreis stieg trotz der Risikofreude der Anleger und der höheren Zinserwartung um 0,3 Prozent auf 1.233 Dollar je Feinunze. Teilnehmer führten dies auf die anhaltenden politischen Unsicherheiten zurück. In Asien baute der Goldpreis seine Gewinne noch leicht aus.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
BANKEN-DEREGULIERUNG
Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, warnt vor einer Kehrtwende bei der Finanzmarkt-Regulierung. "Faule Kredite haben vor zehn Jahren die große Finanzkrise ausgelöst. Eine wichtige Lehre daraus war, dass die Banken strenger beaufsichtigt werden und dickere Eigenkapitalpolster vorweisen müssen", sagte der Notenbanker der Bild-Zeitung. Es wäre ein Fehler, das Rad zurückdrehen zu wollen.
GRIECHENLAND
In der Union wächst offenbar die Bereitschaft zu einem bedeutenden Kurswechsel in der Rettungspolitik gegenüber Griechenland. Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber, plädiert dafür, nicht mehr auf einer Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu beharren. "Wenn der IWF auf einem Schuldenschnitt besteht, sollte man ihn ziehen lassen", sagte Weber der Süddeutschen Zeitung. "Europa kann jetzt auf eigenen Füßen stehen."
US-REGIERUNG
US-Präsident Donald Trump muss einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Sein Kandidat für den Posten des Arbeitsministers hat seinen Verzicht erklärt. Der Gastronomie-Unternehmer Andrew Puzder gab diese Entscheidung am Mittwoch in einem von US-Medien veröffentlichten Statement bekannt, ohne Gründe zu nennen.
US-NOTENBANK I
Der Präsident der Federal Reserve von Philadelphia, Patrick Harker, sieht die US-Notenbank auf dem Weg zu mehreren Zinserhöhungen in diesem Jahr. "Die Wirtschaft ist insgesamt in ziemlich guter Verfassung, sie ist nach mehr als acht Jahren Erholung mehr oder weniger vollständig gesundet", sagte Harker laut Redemanuskript bei einer Veranstaltung in Philadelphia. In diesem Umfeld seien "drei Zinsschritte 2017 angemessen, wenn die Dinge so weiterlaufen wie bisher."
US-NOTENBANK II
Fed-Chefin Janet Yellen sieht die US-Notenbank in ihrem Kampf um Preisstabilität und Vollbeschäftigung kurz vor dem Ziel. In ihrer halbjährlichen Anhörung vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses sagte Yellen, die Fed sei kurz davor, ihr Ziel zu erreichen, und die Geldpolitik sei weiterhin akkommodierend. Zwar sei das Wirtschaftswachstum etwas unter den Erwartungen geblieben, doch sei die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken.
FUCHS PETROLUB
Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub will nach einem Rekordjahr 2016 auch in diesem Jahr weiter wachsen. Die Aktionäre können sich über 9 Prozent mehr Dividende freuen. Für 2017 stellte der Konzern bei der Vorlage vorläufiger Zahlen weitere Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht.
GFK
Der Freefloat der im SDAX gelisteten GfK sinkt von derzeit 43,54 Prozent auf 24,22 Prozent. Dies teilte die Deutsche Börse am Mittwoch mit. Die außerplanmäßige Anpassung erfolgt im Gefolge der Übernahme von GfK durch Acceleratio Capital. Die Änderungen werden zum 20. Februar 2017 wirksam.
CISCO
hat in seinem zweiten Geschäftsquartal bei Umsatz und Ergebnis eingebüßt. Allerdings wurden die Erwartungen leicht übertroffen. Dabei war das Geschäft mit Switches und Routers rückläufig, während der Umsatz bei Security um 14 Prozent zulegte.
VERIZON/YAHOO
Die Neuverhandlungen zwischen Verizon und Yahoo stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Verizon werde für das Kerngeschäft von Yahoo rund 300 Millionen US-Dollar weniger zahlen als ursprünglich veranschlagt, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.
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February 16, 2017 01:45 ET (06:45 GMT)
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