Liebe Leserin, lieber Leser,
Barrick Gold hat am Mittwoch die Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2016 und damit auch für das Gesamtjahr 2016 veröffentlicht.
Chart Aktie Barrick Gold
Dargestellt ist der Kursverlauf der letzten Monate in US-Dollar. Quelle: tradingview.com
Und hier die Eckdaten - ich beziehe mich dabei auf die Angaben des Unternehmens zum Gesamtjahr:
- 2016 hat Barrick Gold insgesamt 5,52 Mio. Feinunzen Gold produziert.
- Die Produktionskosten lagen bei 798 Dollar je Feinunze (= "cost of sales") bzw. 730 Dollar ("all in sustaining costs").
- Welche der beiden Kennzahlen man auch nimmt - sie liegen beide deutlich unter den erzielten Verkaufspreisen, weshalb Barrick Gold sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr 2016 wieder einen ordentlichen Gewinn erzielte.
- Der Gewinn pro Aktie (bereinigter Netto-Gewinn) lag im Gesamtjahr demnach bei 0,70 Dollar und im vierten Quartal 2016 bei 0,22 Dollar. Die Erwartungen hatten im Bereich 0,20 Dollar gelegen.
Barrick Gold: Der Gewinn pro Aktie überzeugt
Und dann die Prognose für 2017:
- Die Goldproduktion soll auf 5,6 bis 5,9 Mio. Feinunzen gesteigert werden,
- die Produktionskosten ("cost of sales") sollen im Bereich 780-820 Dollar je Feinunze liegen,
- die Schuldenlast soll bis Ende 2018 um insgesamt 2,9 Mrd. Dollar verringert werden - wobei etwa die Hälfte dieses Rückgangs in 2017 erreicht werden soll.
Vor diesem Hintergrund ist es klar, dass die Dividendenzahlung nicht allzu üppig ausfällt, um es einmal so zu formulieren. Immerhin soll die Quartalsdividende von 2 auf 3 Cents erhöht werden. Insgesamt schöne Zahlen. Nur würde ich die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau dennoch nicht kaufen - denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt auf Basis des Gewinns 2016 bei hohen 27,6.
Dann der Blick auf Biotest:
Auch bei der hessischen Biotest AG gab es Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 - allerdings sind diese noch vorläufig und untestiert. Da könnte sich also noch was ändern. Dennoch natürlich der Blick auf diese Zahlen, die Biotest AG veröffentlicht hat: Die Umsätze ("der fortgeführten Geschäftsbereiche") konnten von 534,6 Mio. auf 553,1 Mio. Euro erhöht werden, was einem Plus von 3,5% entsprach. Bei Ebit (Ebit = Earnings before Interest and Taxes = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) gab es einen Anstieg von 37,3 Mio. Euro auf 64,4 Mio. Euro - ein Zuwachs von beachtlichen 72,7%.
Vorläufige Zahlen Biotest: Ebit steigt 2016 um 72,7%
Die Biotest AG hat noch einen Geschäftsbereich, der nicht fortgeführt wird. Und zwar hat das Unternehmen sein US-Therapiegeschäft im Januar 2017 verkauft, Details dazu hier in einer Meldung von Biotest selbst. Interessant finde ich dies: Der verkaufte (= "nicht fortgeführte") Geschäftsbereich hat 2016 ein Ebit in Höhe von -84,4 Mio. Euro erzielt. Genau, Minus. Ich würde gerne die ausführlichen Zahlen sehen, damit beim oben genannten Ebit-Anstieg von 72,7% nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Denn klar, wenn ich einen Bereich mit hohem Minus ausklammere, dann verbessert sich das Ebit des restlichen Bereichs. Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 stehen bei Biotest planmäßig allerdings erst am 30. März 2017 zur Veröffentlichung an.
Und dann noch das Zitat zum Tag: "Ich habe große Achtung vor den Menschenkenntnis meines Hundes. Er ist schneller und gründlicher als ich." - Fürst Otto von Bismark
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel