Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
IMMOBILIENMARKT - Der Aufschwung am deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort. Nach einer Schätzung der amtlichen Gutachterausschüsse betrug das Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr mehr als 210 Milliarden Euro und damit rund 10 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Wie Peter Ache, der Geschäftsstellenleiter des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse, auf Anfrage sagte, gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass der Aufschwung zu einem Ende kommt. (FAZ S. 15/Handelsblatt S. 28))
SPD - Die SPD werde mit ihren neuen Wahlversprechen den Arbeitsmarkt nicht verbessern. "Das größte Arbeitsmarktproblem ist immer noch die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit", sagt Ökonom Bert Rürup. Der frühere Chef der Wirtschaftsweisen hatte 2003 an der Blaupause für die Agenda-2010-Reformen mitgeschrieben. Den Langzeitarbeitslosen helfe eine längere Bezugsdauer des Arbeitslosengelds nicht. (Handelsblatt S. 4)
INFLATION - EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger hat mit Aussagen zur steigenden Inflation deutliche Kritik ausgelöst. Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, sagte: "Der Anstieg der Inflation ist für Menschen mit Niedrig-Einkommen eher kritisch zu sehen. Rentnerinnen und Rentner, Menschen mit Behinderung, Alleinerziehende oder Niedriglohn-Beschäftigte werden durch eine höhere Inflation überproportional mehr belastet als andere Bevölkerungsgruppen." Lautenschläger hatte sich am Sonntag im Deutschlandfunk zum Anstieg der Euro-Inflation auf 1,8 Prozent im Januar wie folgt geäußert: "Ich freue mich da sehr drüber, sage ich Ihnen ganz ehrlich - unser Zielwert ist nah - knapp unter 2 Prozent." Auch der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki kritisierte die Aussagen der EZB-Bankerin. (Bild-Zeitung)
WAHL-UMFRAGE - Der SPD-Höhenflug in den Umfragen scheint vorerst gestoppt. Wäre am Sonntag Bundestagswahl käme die SPD auf 30 Prozent. Das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche, schreibt die Bild-Zeitung unter Berufung auf den INSA-Meinungstrend. Die Sozialdemokraten fallen damit nach zwei Wochen wieder hinter CDU/CSU zurück. Die Union gewinnt demnach 1,5 Punkte auf 31,5 Prozent hinzu. Linke (9,5 Prozent) und Grüne (6,5 Prozent) verlieren je einen halben Punkt. Die AfD muss einen Prozentpunkt auf elf Prozent abgeben. Einen halben Punkt zulegen kann die FDP auf 5,5 Prozent. Für den INSA-Meinungstrend im Auftrag der Bild-Zeitung wurden vom 17. bis zum 20. Februar 2017 insgesamt 2030 Bürgerinnen und Bürger befragt. (Bild-Zeitung)
HANDEL - "Die Verhandlungen mit Mexiko und mit dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur haben wir bereits beschleunigt", sagte die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström in einem Interview. "Wir versuchen, die sehr weit fortgeschrittenen Gespräche mit Japan zügig zu Ende zu bringen. Außerdem sind wir dabei, die internen Vorbereitungen in der Kommission für Gespräche mit Australien und Neuseeland abzuschließen. Dafür brauchen wir aber noch ein Mandat der Mitgliedstaaten. Das Abkommen mit Vietnam ist bereits ausverhandelt, es muss nur noch übersetzt werden. Unsere Pipeline ist also gut gefüllt", sagte sie weiter. (Handelsblatt S. 6)
USA - Die Regierung von Donald Trump, so berichtet das Wall Street Journal, erwägt, die Außenhandelsstatistik der Vereinigten Staaten so zu ändern, dass das Defizit in der US-Leistungsbilanz größer erscheint, als es nach konventioneller Rechnung ist. Das soll dem Präsidenten dabei helfen, die Zustimmung in der Bevölkerung für Zölle, Strafsteuern und den Rückzug von Handelsabkommen wie dem transpazifischen TPP zu bekommen. Eine Bestätigung für den Bericht gibt es nicht. (SZ S. 17)
Russland-Importe - Vor dem Hintergrund weiter sinkender Zahlen im Handel zwischen Deutschland und Russland mehren sich die Stimmen für eine Annäherung an Russland. "Wir müssen mit Russland Wege der Zusammenarbeit und Annäherung gehen", sagte Bundesagrarminister Christian Schmidt. "Deutschland und Europa sind die natürlichen Handelspartner Russlands." Allerdings würden Fortschritte maßgeblich von der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen zum Frieden in der Ostukraine abhängen, sagte Schmidt. Nach Zahlen des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, die dem Tagesspiegel vorliegen, ist das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Russland in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres weiter zurückgegangen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sank der Handelsumsatz um knapp 8,5 Prozent auf 43,84 Milliarden Euro. Zurückgegangen sind dabei vor allem die Importe aus Russland, die um 14,4 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro einbrachen. (Tagesspiegel)
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February 21, 2017 00:35 ET (05:35 GMT)
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