Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GRIECHENLAND - Der Chef des Euro-Rettungsfonds (ESM), Klaus Regling, ist überzeugt, dass Griechenland kein weiteres Kreditprogramm benötigt. "Wenn die nächsten 18 Monate gut genutzt werden, bin ich zuversichtlich, dass dies das letzte Programm ist, das Griechenland machen muss", sagte Regling der Süddeutschen Zeitung. Er gehe davon aus, dass Griechenland von Mitte 2018 an "auf eigenen Beinen steht und sich selbst Geld am Markt besorgen kann", sagte der ESM-Chef. Das hoch verschuldete Land habe Fortschritte gemacht. Zu Beginn der Krise habe das Haushaltsdefizit 15,6 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen. Nun liege es bei einem Prozent. (SZ S. 1/FAZ S. 18)
GRIECHENLAND - Außenminister Sigmar Gabriel hat dazu aufgerufen, einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone abzuwenden. "Ich finde, es gehört sich für ein so großes, starkes und stabiles Land wie Deutschland, alles zu tun, um Europa zusammenzuhalten", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Athen sollte sich an einmal getroffene Vereinbarungen halten und wir mit vereinten Kräften alles tun, damit das Land und seine leidgeprüften Menschen endlich wieder wirtschaftlich und sozial auf die Beine kommen - in der Eurozone." (Funke Mediengruppe)
BREXIT - "Mit Blick auf die Prioritäten kommt die Beziehung zur Europäischen Union immer noch zuerst. So sehen wir das", sagt Carolyn Fairbairn im Gespräch mit der FAZ. Fairbairn ist Chefin des führenden britischen Unternehmensverbandes CBI, vergleichbar mit dem deutschen Industrieverband BDI. Die Beziehungen zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten, sagt Fairbairn, seien seit vielen Jahren sehr stark. Seit Ronald Reagan und Margaret Thatcher sei die Idee der "besonderen Beziehungen" lebendig gewesen. Amerika sei der größte Investor im Vereinigten Königreich und umgekehrt. "Unsere Mitglieder begrüßen enge wirtschaftliche Verbindungen zu Amerika"; es sei wichtig, ein gutes Verhältnis zur neuen amerikanischen Regierung zu haben - sie sei schließlich demokratisch gewählt. "Trotzdem", sagt sie, "ist die EU bei weitem der wichtigste Handelspartner für das Vereinigte Königreich." (FAZ S. 19)
USA - Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz sieht die industrialisierte Welt durch die US-Wirtschaftspolitik in einer ökonomischen Abwärtsspirale. "Amerika profitiert, wenn Freunde und Verbündete stark sind. Doch Trumps Ansatz droht sie in ein Negativsummenspiel zu zwingen. Dabei wird auch Amerika verlieren", schreibt Stiglitz. (Handelsblatt S. 56)
FAHRVERBOTE - Um die belastete Luft in Städten zu verbessern, setzt Baden-Württemberg als erstes Bundesland auf Fahrverbote. Die grün-schwarze Koalition einigte sich am Dienstag darauf, vom nächsten Jahr an bei Feinstaubalarm weite Teile Stuttgarts für viele Dieselautos zu sperren. Das könnte tagelange Fahrverbote für Zehntausende Autos bedeuten. Unterstützung kam aus anderen Ländern. Berlins Umweltsenatorin Regine Günther sagte, sie halte ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge auch in Berlin für nötig. Auch Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) schließt Fahrverbote nicht aus. (SZ S. 2/FAZ S. 17)
ARBEITSMARKT - Der Anteil der befristeten Stellen ist in Deutschland auch 2015 gesunken. Dies zeigt eine neue Berechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Daraus ergibt sich, dass der Anteil der befristeten Stellen seit 2011/12 leicht rückläufig ist. Damals waren ohne Auszubildende 8,4 Prozent der Arbeitsverträge befristet. 2015 waren nur mehr 8,0 Prozent der Verträge zeitlich begrenzt. Etwas besser sieht es auch bei den Neueinstellungen aus. 2009, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, musste sich fast jeder Zweite (47 Prozent), der einen neuen Job ergatterte, mit einem Vertrag auf Zeit begnügen. 2015 traf dies noch auf 42 Prozent der Neueingestellten zu. (Süddeutsche S. 6)
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February 22, 2017 00:27 ET (05:27 GMT)
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