RATINGEN/HONGKONG (dpa-AFX) - Der angeschlagene Modekonzern Esprit arbeitet sich dank des rigiden Sparkurses operativ weiter aus den roten Zahlen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres sei vor Zinsen und Steuern nur noch ein Minus von 13 Millionen Hongkong-Dollar (1,6 Mio Euro) angefallen, wie das Unternehmen mit Firmensitz in Ratingen bei Düsseldorf und Börsennotierung in Hongkong am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte das Minus vor Zinsen und Steuern noch 247 Millionen Dollar betragen.
Dank einer Steuergutschrift stand unter dem Strich in den sechs Monaten bis Ende Dezember sogar ein Plus von 61 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel unter anderem wegen der Schließung einiger Filialen um knapp elf Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar. In den Läden, die noch geöffnet sind, ist der Erlös allerdings leicht gestiegen. Deutlich gesunken sind die Personalkosten und die Ausgaben für Miete. In Deutschland, dem größten Einzelmarkt von Esprit, ging der Erlös um rund sieben Prozent auf umgerechnet rund 360 Millionen Euro zurück.
Esprit kämpft wie alle Modehändler mit einem schwierigen Marktumfeld und zahlreichen hausgemachten Problemen. Größte Probleme haben die Händler mit vielen Läden vor allem wegen einer stark steigenden Nachfrage nach Kleidungskäufen im Internet, von der wiederum zum Beispiel der Onlinehändler Zalando profitiert. Mit dem Sparkurs und anderen Maßnahmen sieht Verwaltungsratschef Raymond Or das Unternehmen auf Kurs, dauerhaft wieder wettbewerbsfähig zu sein.
Der H&M- und Zara-Konkurrent hatte zuletzt zahlreiche unrentable Filialen geschlossen, sein Design aufgefrischt, den Vertrieb verbessert und die Kollektionswechsel beschleunigt. Auch das Online-Geschäft soll gestärkt werden. Hier ging allerdings der Umsatz ebenfalls leicht zurück./zb/mne/fbr
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