Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKEN - Deutschlands Banken sollen ihre Kapitalpolster weiter auffüllen, um sich gegen das Risiko steigender Zinsen zu wappnen. Das fordert Andreas Dombret, im Vorstand der Bundesbank für die Finanzaufsicht zuständig, in einem Gastkommentar für das Handelsblatt. "Je länger die Niedrigzinsphase andauert, desto größer werden die Risiken auch für den Fall, dass die Zinsen wieder steigen. Und das ist jedenfalls mit Blick auf den jüngsten Anstieg der Inflationsraten sowohl in Deutschland als auch im gesamten Euroraum zuletzt wahrscheinlicher geworden", schreibt Dombret. (Handelsblatt S. 72)
BUND-LÄNDER-FINANZEN - Zwischen Bundesregierung und Bundesländern ist ein neuer Streit über die Reform der Bund-Länder-Finanzen entbrannt. Das Bundesfinanzministerium weist in zwei schriftlichen Gegenäußerungen einen Großteil der über 80 im Gesetzgebungsverfahren eingebrachten Änderungsanträge der Länder zurück. Die beiden beschlossenen Kabinettsvorlagen des Bundesfinanzministeriums liegen dem Handelsblatt vor. (Handelsblatt S. 10)
GASKRAFTWERKE - Um Engpässe in der Stromversorgung Süddeutschlands wegen der Energiewende zu vermeiden, müssen dort zu Beginn des nächsten Jahrzehnts Reservekraftwerke mit einer Kapazität von 2.000 Megawatt errichtet werden. Das verlangen die vier Betreiber des deutschen Übertragungsstromnetzes in einem jetzt von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Bericht. Die Größenordnung entspricht etwa der Kapazität von zwei Kernkraftwerken. Laut dem Bericht drohen nach dem für das Jahr 2022 geplanten Abschalten des letzten Kernkraftwerks im Süden Unsicherheiten, weil der Ausbau des Stromnetzes für den Nord-Süd-Transport von Elektrizität zu lange dauere und mutmaßlich nicht vor 2025 abgeschlossen wird. (FAZ S. 19)
VORSTANDSGEHÄLTER - Deutschlands Konzerne müssen sich auf eine konfliktträchtige Hauptversammlungssaison einstellen. Einflussreiche Großinvestoren wollen vor und auf den Aktionärstreffen gegen überzogene Gehaltspakete für Topmanager mobilmachen. "Es wird besonders beim Thema Vergütung kontroverser zugehen als zuvor", warnt Hans-Christoph Hirt vom britischen Großinvestor Hermes. Im Fokus der Großinvestoren stehen vor allem Volkswagen, Deutsche Bank und Deutsche Börse. (Handelsblatt S. 30)
LÖHNE - Die Lohnschere ist im Vorjahr in Deutschland wieder auseinander gegangen. Dies geht aus bislang unveröffentlichten Daten des Bundesfinanzministeriums hervor, die dem Handelsblatt vorliegen. Lag der Anteil der verfügbaren Einkommen der oberen zehn Prozent der Lohnempfänger im Jahr 2015 noch bei 31,4 Prozent, waren es im Vorjahr 31,7 Prozent. Der Einkommensanteil der oberen fünf Prozent stieg gegenüber 2015 ebenfalls, von 21,1 auf 21,3 Prozent. Auch der Anteil der Top-Ein-Prozent kletterte leicht von 9,3 auf 9,4 Prozent. (Handelsblatt)
LOBBYING - Die SPD im Bundestag will per Gesetz schärfere Regeln für die umstrittene Arbeit von Lobbyisten in der Bundespolitik verankern und zugleich neue Rechenschaftspflichten für das Parteiensponsoring einführen. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, der den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Geplant sind unter anderem die Einrichtung eines Lobbyistenregisters im Bundestag mit Angaben zu Auftraggebern und Einnahmen, ein verbindlicher Verhaltenskodex für Interessenvertreter und die Einsetzung eines Parlaments-Beauftragten analog zum Wehrbeauftragten, der die Lobbyarbeit kontrollieren soll. Verstöße gegen Vorschriften sollen mit Geldbußen von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Die Bundesregierung soll zudem künftig bei allen Gesetzesvorhaben angeben, welche Lobbyisten und Sachverständigen Einfluss genommen haben. (Funke Mediengruppe)
GRIECHENLAND - Die Deutschen wollen keinen Schuldenschnitt für Griechenland: Jeder zwei-te Deut-sche (46,4 Prozent) fin-det, dass ein Schul-denerlass für Athen un-fair ge-gen-über den an-de-ren Eu-ro-Län-dern wäre. Das geht aus einer exklusiven INSA-Umfrage für die Bild-Zeitung hervor. Knapp jeder Fünf-te (18,4 Prozent) teilt diese An-sicht nicht, jedem Zehn-ten (9,1 Prozent) ist das egal. (Bild-Zeitung S. 1)
IRAK - Der irakische Kurdenführer Massud Barzani hat ein Referendum über die Loslösung der autonomen Region Kurdistan vom Irak angekündigt. Ein solches Referendum abzuhalten sei "ein natürliches, gottgegebenes Recht des Volkes in Kurdistan", sagte Barzani in einem Gespräch mit der FAZ. Einwände aus Teheran und Ankara, wo man einen unabhängigen kurdischen Staat verhindern will, wies Barzani zurück. "Das ist eine interne Angelegenheit zwischen uns und Bagdad, die nichts mit Iran und der Türkei zu tun hat." (FAZ S. 2)
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February 24, 2017 00:29 ET (05:29 GMT)
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