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Öl weekly: Es kehrt Ruhe ein

OPEC-Abkommen führt zur niedrigsten Ölpreisvolatilität in mehr als zwei Jahren. Spekulative Anleger bauen massiv Long-Positionen auf um Rollgewinne mitzunehmen.

An den globalen Ölmärkten kehrt die Ruhe zurück. Die implizite Volatilität der Rohölpreise ist gegenwärtig so niedrig wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Bei der Ursachenforschung stößt man recht schnell auf zwei Erklärungen: Erstens, gab es praktisch keine neuen preistreibenden Nachrichten in den vergangenen Tagen. Zweitens sorgte die Aussicht auf fallende Rohöllagerbestände für eine Rückkehr der Ruhe an den Märkten. Aktuell notiert die Nordseesorte Brent ggü. der Vorwoche nahezu unverändert bei 56 US-Dollar/Barrel. Mit der Reduzierung der Volatilität in den Ölpreisen hat die OPEC bereits ein Teilziel ihrer Kürzungsmaßnahmen erreicht. Mittels der Förderkürzungen zielt die OPEC auf eine Normalisierung der Rohölvorräte. Die Lagerbestände sind in den vergangenen drei Jahren im Zuge der Angebotsschwemme von Rohöl auf ein überdurchschnittlich hohes Niveau gestiegen. Das führte zu einer extremen Volatilität bei den Preisen, da die Pufferfunktion der Reservehaltung aufgrund der übervollen Lager verloren ging.

Mit der bereits heute beobachtbaren recht niedrigen Volatilität greift diese dem ersten Abbau der Rohölreserven, mit dem in den kommenden Wochen zu rechnen ist, voraus. Allerdings erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen Monatsbericht bei einer Aufrechterhaltung der Compliance-Quote von 90 % der angekündigten Kürzungsvolumina (~ 1,8 Mio. Barrel/Tag) einen Rückgang der Lagerbestände um rund 600 Tsd. Barrel/Tag im ersten Halbjahr dieses Jahres. Daher sollte der massive Aufbau der Lagerbestände, welcher als Folge der Rekordproduktion bei den OPEC-Staaten sowie Russland Ende vergangenen Jahres stattfand.

Die von den OPEC-Kürzungen induzierte gegenwärtige Knappheit an den Märkten sorgte zudem dafür, dass durch den kräftigen Preisanstieg die Ölnachfrager eine Prämie für die sofortige Lieferung zu bezahlen haben, während das hintere Ende der Terminkurve diese Knappheitsprämie nicht widerspiegelt. Diese Situation an den Märkten, wenn die Spotpreise höher notieren als die Preise auf der Terminkurve, bezeichnet man als Backwardation. Diese Marktsituation kommt Finanzanlegern besonders zugute, da Backwardation bei ihnen zu Rollgewinnen führen können: Die Anleger können immer dann durch das Investment in einen Future-Kontrakt Gewinn erzielen, wenn der Spotpreis auf Öl, im Fall einer Backwardation langsamer sinkt, als es die Preise am Warenterminmarkt erwarten lassen. Die Aussicht auf Rollgewinne erklärt unserer Ansicht nach den starken Aufbau der spekulativen Netto-Long-Positionen der Finanzanleger in den vergangenen Wochen. In der Woche zum 14. Februar wurden die Wetten auf steigende Ölpreise auf 980 Tsd. Future-Kontrakte (Brent & WTI kumuliert) ausgeweitet. Seit der OPEC-Sitzung Ende November haben sich die Netto-Long-Positionen somit nahezu verdoppelt.

Wir erwarten, dass die Investoren weiterhin zuversichtlich sind, dass die OPEC-Staaten mit ihren Kürzungsmaßnahmen die Rohöllagerbestände auf ein Normalniveau zurückführen können und somit die Terminkurve in den kommenden Monaten weiterhin "backwardated" ist. Daher erwarten wir einen weiteren Aufbau der Long-Positionierungen spekulativer Anleger in den kommenden Wochen, wobei die Preise der Nordseesorte Brent nahe ihrem Gravitationspunkt von 55 US-Dollar/Barrel notieren sollten.


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