Liebe Leserin, lieber Leser,
ThyssenKrupp teilt mit, dass man das Stahlwerk CSA in Brasilien verkauft habe.
Chart ThyssenKrupp Aktie
Quelle: tradingview.com
Das hat ja auch eine Menge Ärger für ThyssenKrupp gebracht - und was wir auch in dem Zusammenhang nicht vergessen sollten, ThyssenKrupp hat damit auch selber Ärger gemacht. Ich denke da an die Meldungen über Gesundheitseinbußen der Menschen, die in der Nähe lebten. War der Verkauf nun wirtschaftlich gesehen gut oder schlecht für ThyssenKrupp? Das Unternehmen selbst schreibt dazu: "Weiterer Meilenstein bei Strategischer Weiterentwicklung erreicht". Da klingt gewissermaßen die Erleicherung durch, diese Belastung losgeworden zu sein. Doch das hat seinen Preis. Natürlich, es gibt Geld für das Stahlwerk, und zwar beträgt der Kaufpreis laut ThyssenKrupp 1,5 Mrd. Euro.
Jahrelang wurde nach einem Käufer für das Stahlwerk gesucht
Das klingt ja gar nicht schlecht - allerdings gibt es einen Haken. Und zwar stand das Stahlwerk mit rund 2,4 Mrd. Euro in der ThyssenKrupp Bilanz bei den Aktiva. Wenn dieser Posten jetzt ausgebucht wird und dafür "nur" 1,5 Mrd. Euro Einnahmen fließen, dann kommt es zu einer Wertberichtigung in Höhe der Differenz = ca. 900 Mio. Euro. Dies belastet das Ergebnis von ThyssenKrupp, obwohl es natürlich nicht Cash-wirksam ist. Die Transaktion muss übrigens noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden freigegeben werden, so ThyssenKrupp. Der Kursanstieg der Aktie unmittelbar nach Bekanntgabe des Verkaufs des Stahlwerks zeigt, dass hier die Reaktion wohl eher von einem "bloß weg damit, lieber Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende" geprägt war.
Dann der Blick auf die Deutsche Bank:
Noch zum 31.12.2015 hieß es bei der Deutschen Bank, dass 99% der Aktionäre Privatpersonen seien. Die Zahl der Aktionäre lag damals bei exakt 561.559, so das Unternehmen. Damals wurden 56% des Grundkapitals von in Deutschland Ansässigen gehalten. Weitere 22% lagen bei EU-Bürgern (außerhalb Deutschlands). Und Schweizer hielten demnach rund 7% des Grundkapitals der Deutschen Bank. Inzwischen sieht das etwas anders aus:
Deutsche Bank: Neuer chinesischer Aktionär hält 3,04%
Denn per 15. Februar 2017 weist die Deutsche Bank zwei neue Großaktionäre aus: Einmal den riesigen Vermögensverwalter BlackRock Inc. mit Sitz in New York, der laut Deutscher Bank per 15. Februar einen Anteil von immerhin 5,99% hielt. Und dann mit Stand ebenfalls 15. Februar das chinesische Unternehmen Hainan Jiaoguan Holding Co., Ltd., mit Sitz in Haikou. Dieses Unternehmen hält demnach 3,04% der Deutschen Bank. Was plant dieses chinesische Unternehmen, soll das eine strategische Beteiligung werden, sprich es wird noch weiter aufgestockt? Und was ist mit BlackRock? Steigen die aus, sobald sie einen netten Gewinn gemacht haben, oder soll das Investment längerfristig angelegt sein? Wer weiß! Ich jedenfalls nicht.
Und hier noch das Zitat zum Tag: "Wenn keine Narren auf der Welt wären, was wäre die Welt?" - Johann Wolfgang von Goethe.
Mit herzlichem Gruß und schönen Rosenmontag!
Ihr
Michael Vaupel