Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Merkel fordert erneut Yücels Freilassung
Kanzlerin Angela Merkel hat sich erneut für den in der Türkei inhaftierten Welt-Korrespondenten Deniz Yücel eingesetzt. "Unabhängiger Journalismus muss existieren können, Journalisten müssen ihre Arbeit machen können, und deshalb denken wir an diesem Abend auch an Deniz Yücel, der in Untersuchungshaft in der Türkei sitzt und dessen Freilassung wir fordern", sagte die CDU-Vorsitzende beim Politischen Aschermittwoch ihres Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern in der Hansestadt Demmin.
Inflation in Deutschland etwas höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Februar etwas deutlicher als erwartet zugenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stiegen die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Lebenshaltungskosten mit einer Jahresrate von 2,2 (Januar: 1,9) Prozent. Das ist der höchste Wert seit August 2012. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 2,1 Prozent prognostiziert. Gegenüber dem Vormonat ergab sich ein Anstieg von 0,7 Prozent. Erwartet worden war ein Plus von 0,6 Prozent.
Union will Pläne für Lizenzschranke unter die Lupe nehmen
Die Pläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Einführung einer Lizenzschranke für Unternehmen stoßen zwar auf Unterstützung bei der Opposition, aber aus seiner eigenen Fraktion droht dem Finanzminister nun möglicherweise Gegenwind.
Weidmann: Euro-Inflationsprognose 2017 könnte um 0,5 Pkt steigen
Der volkswirtschaftliche Stab der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte seine Inflationsprognose für das laufende Jahr nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann wegen der Ölpreisentwicklung um einen halben Prozentpunkt anheben. Gleichwohl hält Weidmann, der dem EZB-Rat selbst angehört, eine akkommodierende Geldpolitik weiterhin für angemessen, weil der binnenwirtschaftliche Preisdruck noch gering sei.
Merkel reist nach Ägypten und Tunesien
Flüchtlingsfragen stehen im Mittelpunkt einer zweitägigen Reise von Kanzlerin Angela Merkel nach Nordafrika. In Ägypten, der ersten Station der Kanzlerin, wird Merkel unter anderem mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zusammentreffen. Schwerpunkte des Gesprächs sind die bilateralen und wirtschaftlichen Beziehungen, regionale Fragen im Zusammenhang mit der Lage in Afrika sowie die Migrationspolitik. Auch die Lage in Libyen wird thematisiert.
Lindner nimmt beim Politischen Aschermittwoch Schulz aufs Korn
FDP-Chef Christian Lindner hat die Forderung von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz nach Korrekturen an der Agenda 2010 aufs Korn genommen. Schulz führe rückwärtsgewandte Debatten, sagte Lindner beim Politischen Aschermittwoch der FDP im bayerischen Dingolfing. Der Spitzenmann der Sozialdemokraten für die Bundestagswahl trete als "Regenmacher und Wunderheiler" auf.
Juncker: EU muss nach Brexit "neues Kapitel" aufschlagen
Nach dem Brexit-Votum der Briten muss die EU nach Ansicht von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ein "neues Kapitel" aufschlagen. Juncker präsentierte am Mittwoch im Europaparlament in Brüssel ein "Weißbuch" mit fünf "Szenarien" zur Zukunft der Union bis zum Jahr 2025. Sie reichen von "Weiter so wie bisher" bis zu "Viel mehr gemeinsames Handeln" und umfassen auch die Idee eines Europas mehrerer verschiedener Geschwindigkeiten.
Stahlindustrie entsetzt über geplante Änderungen bei Emissionshandel
Die deutsche Stahlbranche hat mit tiefer Enttäuschung auf die geplanten Änderungen des europaweiten Handels mit Luftverschmutzungsrechten reagiert. "Das Ergebnis des gestrigen EU-Umweltministerrates zum Emissionsrechtehandel ist sehr enttäuschend, die existentielle Bedrohung für die Stahlindustrie in Deutschland und Europa ist nicht beseitigt", erklärt der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff.
Tourismus in Zypern verbucht Rekordjahr
Die Tourismusbranche in Zypern hat im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen verbucht. Urlauber gaben 2016 insgesamt 2,36 Milliarden Euro und damit so viel wie nie für Reisen auf die Mittelmeerinsel aus, wie am Mittwoch aus offiziellen Daten hervorging. Die Einnahmen der Branche stiegen damit verglichen mit dem Vorjahr um knapp 12 Prozent. Der bisherige Höchststand bei den Tourismus-Einnahmen war 2001 mit 2,17 Milliarden Euro erzielt worden.
US-Industrie gut in Schwung - ISM-Index steigt weiter
Die US-Industrie hat im Februar ihre bereits robuste Dynamik noch weiter gesteigert. Der nochmalige Anstieg kam für Beobachter überraschend. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) kletterte der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe auf 57,7 Punkte.
Markit: US-Industrie setzt robusten Aufschwung fort
Die US-Industrie hat im Februar ihren robusten Aufschwung fortgesetzt, aber leicht an Schwung verloren. Der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex sank nach den Daten der zweiten Veröffentlichung auf 54,2 Punkte von 55,0 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 54,5 erwartet. Im Zuge des ersten Ausweises war ein Indexrückgang auf 54,3 Punkte berichtet worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
US-Rohöllagerbestände steigen weiter
Der Aufbau der Rohöllagerbestände in den USA hat sich die achte Woche in Folge fortgesetzt. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) in der Woche zum 24. Februar um 1,501 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 2,4 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 0,6 Millionen Barrel erhöht.
US-Inflation liegt nur nach knapp unter Fed-Ziel
Die US-Inflation ist im Januar nahe an das Ziel der Federal Reserve herangerückt. Das von der Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), stieg um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Im Dezember hatte die Rate bei 1,6 Prozent gelegen. Die Fed strebt eine Inflation von 2 Prozent an. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,4 Prozent.
+++ Konjunkturdaten
*DJ US/Bauausgaben Jan -1,0% (PROG: +0,6%) gg Vm
*DJ US/Bauausgaben Dez revidiert auf +0,1% von -0,2%
*DJ Bank of Canada: Leitzins unverändert bei 0,50%
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March 01, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
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