Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Januar weitaus deutlicher als erwartet gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts fielen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 7,4 Prozent, während die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte nur ein Minus von 2,5 Prozent prognostiziert hatten.
Bei Herausrechnung der Großaufträge betrug der Rückgang 2,9 Prozent. Für Dezember wurde ein Zuwachs von 5,2 Prozent bestätigt. Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Auftragseingänge um 0,8 Prozent, nachdem sie im Dezember um 8,0 Prozent darüber gelegen hatten.
Laut Destatis sanken die Auftragseingänge aus dem Ausland um 4,9 (Dezember: plus 3,7) Prozent und die aus dem Inland um 10,5 (plus 7,4) Prozent. Die Nachfrage nach Investitionsgütern sank um 9,9 (plus 9,4) Prozent, die Bestellungen von Vorleistungsgütern um 4,0 (plus 0,3) Prozent und die von Konsumgütern um 2,0 (minus 1,9) Prozent.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) waren die Auftragseingänge in den beiden jüngsten Berichtsmonaten extrem durch Großaufträge beeinflusst. Aber auch ohne Großaufträge sei der Anstieg der Bestellungen im Jahresschlussquartal 2016 so stark gewesen, dass der schwache Einstieg in das neue Jahr verkraftbar sein sollte.
"Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe ist jedenfalls deutlich aufgehellter als im langjährigen Durchschnitt, sodass nach wie vor mit einer Belebung der Konjunktur im verarbeitenden Gewerbe gerechnet werden kann", prognostizierte das Ministerium.
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March 07, 2017 02:00 ET (07:00 GMT)
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