NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer wenig veränderten Tendenz zeigen sich am Mittwoch die Aktienkurse an der Wall Street. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht für Februar am Freitag und der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche halten sich die Investoren zurück. Eine Zinserhöhung ist mittlerweile fast vollständig eingepreist und sollte für keine Überraschung mehr sorgen. Wichtiger seien daher Aussagen der Fed zum weiteren Zinstempo, heißt es. Bislang werden insgesamt drei Erhöhungen für 2017 erwartet.
Der US-Arbeitsmarkt dürfte im Februar eine weiter robuste Verfassung zeigen. Ein erneut starker Bericht und anziehende Stundenlöhne könnten der letzte Mosaikstein für eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank sein. Auf der anderen Seite könnte nur ein sehr schwacher Arbeitsmarktbericht bei der Fed noch einmal zu einem Umdenken führen, heißt es von einem Teilnehmer. Der als Indikator geltende ADP-Arbeitsmarktbericht für den privaten Sektor übertraf im Februar mit einem Zuwachs von 298.000 Stellen klar die Erwartung einer Zunahme um 188.000 Stellen. Auch der Januar-Wert wurde nach oben revidiert.
Die Produktivität ex Agrar für das vierte Quartal fiel dagegen leicht unter der Erwartung aus. Hier wurde im vierten Quartal eine Zunahme um 1,3 Prozent verzeichnet, während Ökonomen ein Plus von 1,5 Prozent erwartet hatten.
Der Dow-Jones-Index sinkt gegen Mittag (Ortszeit New York) um 0,1 Prozent auf 20.910 Punkte. Der S&P-500 tendiert kaum verändert, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent steigt.
Urban Outfitters auf dem absteigenden Ast
Bei den Einzelwerten fällt die Aktie von Urban Outfitters um 5,3 Prozent. Bereits das dritte Jahr in Folge verzeichnete das Textilunternehmen einen Rückgang des Jahresgewinns. Diesmal fiel er um 3 Prozent auf 218 Millionen Dollar, während der Umsatz um 3 Prozent zulegte. Gewinnseitig verfehlte das Unternehmen damit die Analystenschätzungen.
Für H&R Block geht es um über 15 Prozent nach oben. Das Steuerberatungsunternehmen wies zwar eine Ausweitung des Verlusts im Berichtsquartal auf 104 Millionen Dollar aus, schnitt aber dennoch besser ab, als Analysten erwartet hatten.
Die Aktie des Gefängnisbetreibers GEO verliert 3,8 Prozent. Das Unternehmen nutzt den kräftigen Anstieg seiner Aktie in den vergangenen Monaten zu einer Kapitalerhöhung. Im Zuge der Trump-Rally hat die Aktie seit dem Tag vor der Präsidentschaftswahl bis zum gestrigen Dienstag 87 Prozent zugelegt. Sie profitierte davon, dass die neue Regierung - im Gegensatz zur Obama-Administration - an der Zusammenarbeit mit privaten Betreibern festhalten will.
Gold weiter runter - Dollar legt zu
Der Goldpreis steht weiterhin ganz im Bann der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Eine Zinserhöhung wird mehrheitlich erwartet. Auch wenn es für den Goldpreis nach einer beschlossenen Zinserhöhung zunächst weiter nach unten gehen dürfte, sollten die weltweiten politischen Unsicherheiten das Edelmetall stützen, so Analyst David Govett von Marex Spectron. Der Preis für die Feinunze reduziert sich um 0,5 Prozent auf 1.209 Dollar.
Der Dollar neigt leicht zur Stärke gegenüber Euro, Pfund und Yen. Doch dürften die jüngsten Bewegungen am Devisenmarkt nicht überbewertet werden, sagt ein Teilnehmer. "Die Investoren werden mit ausbleibenden Details von der neuen US-Regierung zunehmend unruhig", merkt Devisen-Stratege Piotr Matys von der Rabobank mit Blick auf geplante Steuersenkungen, Deregulierungen und Infrastrukturausgaben an. Der klar besser als erwartet ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht verleiht dem Dollar zusätzlich etwas Rückenwind. Der Euro notiert aktuell bei 1,0545 Dollar und damit in der Nähe seines Tagestiefs.
Am Ölmarkt geht es mit den Preisen kräftig nach unten, nachdem das US-Energieministerium für die Vorwoche einen kräftigen Anstieg seiner Ölvorräte gemeldet hat. Zwar waren die Akteure vorgewarnt, denn schon am späten Dienstag hatte der Branchenverband American Petroleum Institute von einer Zunahme der Lagerbestände berichtet, der nun veröffentlichte Zuwachs lag jedoch deutlich über den Schätzungen der Analysten. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fällt um 1,9 Prozent auf 52,13 Dollar. Brent verbilligt sich um 1,6 Prozent auf 55,01 Dollar.
Am US-Anleihemarkt setzt sich die Abwärtsbewegung vom Vortag fort. Die Zehnjahresrendite gewinnt 6 Basispunkte auf 2,57 Prozent. Unverändert lasten die Spekulationen um eine US-Zinserhöhung auf dem Sentiment. Daneben warten die Anleger auf die Auktion zehnjähriger Schuldtitel im Volumen von 20 Milliarden Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.910,47 -0,07 -14,29 5,81 S&P-500 2.368,79 0,02 0,40 5,80 Nasdaq-Comp. 5.848,40 0,25 14,47 8,64 Nasdaq-100 5.366,51 0,28 15,23 10,34 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,37 4,1 1,33 16,4 5 Jahre 2,09 4,7 2,05 17,0 7 Jahre 2,39 4,5 2,34 13,9 10 Jahre 2,57 4,9 2,52 12,2 30 Jahre 3,15 3,4 3,12 8,7 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.28 Uhr Di, 17:24 % YTD EUR/USD 1,0545 -0,46% 1,0594 1,0576 +0,3% EUR/JPY 120,8829 +0,19% 120,6550 120,61 -1,7% EUR/CHF 1,0699 -0,14% 1,0714 1,0723 -0,1% EUR/GBP 0,8679 +0,19% 0,8662 1,1528 +1,8% USD/JPY 114,65 +0,65% 113,91 114,05 -1,9% GBP/USD 1,2153 -0,63% 1,2230 1,2192 -1,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,13 53,14 -1,9% -1,01 -6,0% Brent/ICE 55,01 55,92 -1,6% -0,91 -5,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.208,99 1.214,57 -0,5% -5,58 +5,0% Silber (Spot) 17,28 17,49 -1,2% -0,21 +8,5% Platin (Spot) 948,81 961,00 -1,3% -12,19 +5,0% Kupfer-Future 2,60 2,61 -0,2% -0,01 +3,9% ===
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March 08, 2017 11:49 ET (16:49 GMT)
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