Von Natali Schwab
METZINGEN (Dow Jones)--Der Modekonzern Hugo Boss erwartet nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr 2017 eine Stabilisierung des Geschäfts. Der Umsatz dürfte stagnieren, wie das Unternehmen mitteilte. Das bereinigte EBITDA werde sich in einem Korridor zwischen -3 und +3 Prozent bewegen.
Die Aktionäre müssen sich für 2016 wegen der schwachen Geschäftsentwicklung mit einer deutlich niedrigeren Dividende begnügen. Vorgeschlagen werden 2,60 Euro, nach 3,63 Euro im Vorjahr.
Der Nettogewinn sank im vergangenen Jahr um knapp 40 Prozent auf rund 194 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA verringerte sich um 17 Prozent auf 493 Millionen Euro, erreichte aber die von Hugo Boss ausgegebene Prognose, das Minus auf 17 Prozent begrenzen zu können. Wie bereits bekannt setzte Hugo Boss mit knapp 2,7 Milliarden Euro 4 Prozent weniger um, währungsbereinigt waren es minus 2 Prozent. Das lag im Rahmen der von Hugo Boss ausgegebenen Prognose einer Stagnation bzw. Rückgangs von bis zu 3 Prozent.
Hugo Boss kämpft seit einiger Zeit mit einem schwächeren Geschäft. Eine sinkende Nachfrage in Asien, schwindendes Verbrauchervertrauen in Teilen Europas im Zuge von Terroranschlägen sowie der Preiskampf in den USA belasten. Dazu kommt im Zeitalter der Digitalisierung ein verändertes Kundenverhalten, dem der Konzern künftig verstärkt Rechnung tragen muss.
Als Reaktion hat der seit Mitte Mai vergangenen Jahres vom Sessel des Finanzvorstandes auf den Chefplatz gewechselte Mark Langer ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt. Dazu zählen Kosteneinsparungen von rund 65 Millionen Euro 2016, die Schließung von defizitären Filialen, die Anpassung der Vertriebsstruktur im US-Markt sowie deutliche Preissenkungen in China.
Die Mitte November vorgestellte Strategie sieht eine Rückbesinnung auf die Wurzeln des Unternehmens vor, die Herrenmode im gehobenen Premiumsegment. Vom Luxusmarkt verabschiedete sich Hugo Boss damit. Der Fahrplan sieht dabei die Neuausrichtung auf nur noch zwei Marken, weitere Preisanpassungen sowie Änderungen der Vertriebsstrategie vor. Der E-Commerce soll stärker in den Vordergrund rücken. Der überwiegende Teil der strategischen Veränderungen werde 2018 wirksam werden, weswegen 2017 als Jahr der Stabilisierung gilt. Voraussichtlich erst 2018 wird Hugo Boss daher auf den Wachstumspfad zurückkehren.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com
DJG/nas/mgo
(END) Dow Jones Newswires
March 09, 2017 01:31 ET (06:31 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.