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KONJUNKTUR IM BLICK/US-Notenbank steuert Zinserhöhung an

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die US-Notenbank dürfte in der nächsten Woche ihren Leitzins erhöhen. Daran lassen weder die jüngsten Aktivitäts- und Inflationsdaten noch die Kommunikation der Federal Reserve Zweifel. Eine Anhebung der Leitzinsspanne um 25 Basispunkte auf 0,75 bis 1,00 Prozent ist an den Finanzmärkten eingepreist. Die Fed wird die Zinsentscheidung des Offenmarktausschusses (FOMC) und dessen Zins- und Konjunkturprognosen am Mittwoch um 19.00 Uhr (MEZ) bekannt geben, um 19.30 Uhr folgt die Pressekonferenz mit Fed-Chefin Janet Yellen.

Außerdem hält die nächste Woche noch einige weitere Zinsentscheidungen bereit, die sich auf den Donnerstag konzentrieren: Bank of Japan (früher Morgen), Schweizerische Nationalbank (9.30 Uhr), Norges Bank (10.30 Uhr) und Bank of England (13.00 Uhr).

Wichtige Konjunkturdaten sind die US-Verbraucherpreise und -Einzelhandelsumsätze (Mittwoch, 13.30 Uhr), die chinesische Industrieproduktion (Dienstag, 03.00 Uhr) und die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland (Dienstag, 11.00 Uhr). Am Mittwoch finden zudem in den Niederlanden Parlamentswahlen statt, und am Freitag treffen sich in Baden-Baden die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20).

Die US-Notenbank hat bei der Normalisierung ihrer Geldpolitik bisher ein sehr gemächliches Tempo vorgelegt - zwei Zinserhöhungen in zwei Jahren. Nachdem nun aber am Arbeitsmarkt quasi Vollbeschäftigung herrscht und sich auch die Inflation ihren Zielbereich annähert, kommt plötzlich Schwung in die Sache. Nicht nur, dass die Fed ihren Leitzins am Mittwoch um 25 Basispunkte anheben wird, es sind für das laufende Jahr zwei weitere Zinsschritte eingeplant - vorausgesetzt, die Konjunktur- und Inflationserholung hält wie von der Fed erwartet an.

Finanzmärkte rechnen mit mindestens einer weiteren Zinserhöhung 2017 
 

Die Finanzmarktteilnehmer nehmen die Bekundungen der Fed inzwischen ernster als im vergangenen Jahr: Ein Zinsschritt am Mittwoch ist bei den Fed-Funds-Futures zu 88,6 Prozent eingepreist und dann noch mindestens ein weiterer Schritt im Jahresverlauf. Damit hat sich die Lücke zwischen den (konditionierten) Erwartungen der Fed und der Märkte etwas geschlossen.

Die US-Konjunktur läuft insgesamt rund: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vierten Quartal mit einer annualisierten Jahresrate von 1,9 Prozent gestiegen. Die Vorzeichen für das erste Quartal 2017 sind allerdings etwas durchwachsen. Der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes stieg im Februar auf 57,7 und lag damit ebenso wie der entsprechende Index des Dienstleistungssektors (57,5) weit jenseits der Wachstumsmarke von 50 Punkten.

Allerdings hat der private Konsum zuletzt etwas geschwächelt, und die Exporte litten unter der Stärke des US-Dollar. Der BIP-Tracker der Atlanta Fed zeigte für das erste Quartal zuletzt nur noch eine annualisierte Wachstumsrate von 1,3 Prozent an. Weil aber die Wachstumsraten der USA ziemlich schwankungsanfällig sind, verlassen sich viele Volkswirte (und die Fed) lieber auf den Arbeitsmarkt. Und dem geht es gut, wie der Bericht für Februar zeigt: Außerhalb der Landwirtschaft wurden 235.000 (Prognose: 197.000) zusätzliche Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote lag bei 4,7(Vormonat: 4,8) Prozent.

Inflationsseitig nähern sich die Daten ebenfalls dem Ziel der Fed: Der von der Fed besonders beobachtete Preisindex der privaten Konsumausgaben (PCE-Deflator) stieg im Februar mit einer Jahresrate von 1,9 Prozent und ohne Energie und Nahrungsmittel um 1,7 Prozent.

Taktisch geschickt haben vier andere Zentralbanken ihre geldpolitischen Beratungen auf den Tag nach der FOMC-Sitzung gelegt, Änderungen in der Geldpolitik werden nicht erwartet.

Bank of Japan dürfte auf steigende Inflationsraten nicht reagieren 
 

Die Bank of Japan (BoJ) hat den operativen Fokus ihrer Geldpolitik auf die Verankerung der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen bei rund 0 Prozent gelegt und zuletzt eine kleine Transparenzoffensive gestartet: Sie informiert die Marktteilnehmer jetzt darüber, wie viel Papiere sie wann von welcher Sorte kaufen will. Auch in Japan dürfte die Inflation demnächst wegen steigender Rohstoffpreise anziehen, aber eine geldpolitische Reaktion darauf wird wohl ausbleiben.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steckt wegen der politischen Wechselfälle im Euroraum seit Jahren in der Klemme: Der Franken steht unter Aufwertungsdruck, die SNB wehrt sich dagegen mit negativen Einlagenzinsen und Devisenmarktinterventionen, die sie zuletzt wieder hochfahren musste.

Die Wahlen in den Niederlanden (die Wahllokale schließen am Mittwoch um 21.00 Uhr) wird sie sicher aufmerksam verfolgen, denn ein starkes Abschneiden des Rechtspopulisten Geert Wilders könnte den Euro unter Druck bringen und den Franken weiter aufwerten lassen. Ökonomen erwarten jedoch nicht, dass die SNB ihren Einlagensatz (derzeit minus 0,75 Prozent) weiter senken wird.

Analysten achten bei Bank of England auf Abstimmungsverhalten 
 

Auch von der Bank of England (BoE) ist keine Änderung der Geldpolitik zu erwarten. Die Hauptsorge von Volkswirten gilt der britischen Inflation und der Frage, wie stark sie die Reallöhne und damit Konsum und Wachstum belasten wird. Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich zuletzt etwas verstärkt, allerdings weniger deutlich als erwartet. Dagegen legten die Erzeugerpreise stärker als erwartet zu.

Die Einkaufsmanagerindizes von verarbeitendem und nicht-verarbeitendem Gewerbe sanken im Februar überraschend (und deutlich), lagen aber immer noch bei 54,6 und 53,3 Punkten. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust: Die Arbeitslosenzahl fiel im vierten Quartal 2016 zum vierten Mal in Folge und die Beschäftigtenzahl stieg.

Für die BoE wird vieles davon abhängen, wie sich der Wechselkurs des Pfund entwickelt. Sinkt er, steigen erst die Einfuhr- und Erzeugerpreise und schließlich auch die Verbraucherpreise schneller. Das könnte die BoE dazu bringen, ihre aktuell neutrale Rhetorik in Richtung einer geldpolitischen Straffung zu verschieben.

Sollte allerdings die Konjunktur doch stärker unter dem nahenden Brexit oder der eher straffen Finanzpolitik leiden, könnte die BoE eine Lockerung ins Auge fassen. Aktuell ist weder das eine noch das andere zu erwarten. Interessant wird sein, ob der geldpolitische Ausschuss einstimmig votiert.

ZEW-Konjunkturerwartungen steigen 
 

Unter den Konjunkturdaten der nächsten Woche stechen die Daten zur chinesischen Industrieproduktion für Januar und Februar, die US-Verbraucherpreise und -Einzelhandelsumsätze sowie die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland hervor. Volkswirte erwarten nach dem kräftigen Anstieg des Sentix-Konjunkturindex, dass auch der ZEW spürbar steigen wird.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2017 08:50 ET (13:50 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.

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