STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Volkswagen: Kernmarke schwächelt weiter
Übernahme-Spekulationen beflügeln RWE und Innogy
Die Fed-Sitzung wirft ihren Schatten voraus und so verläuft der Handel an den Finanzmärkten am Dienstag wieder in ruhigen Bahnen. Nachdem der DAX zwischenzeitlich bis auf 11.930 Punkten gefallen war, notiert er um die Mittagszeit wieder bei 11.973 Punkten knapp unter der umkämpften 12.000-Punkte-Marke.
Auch in Asien wollten sich die Anleger nicht zu weit aus dem Fenster wagen und so traten Nikkei & Co weitestgehend auf der Stelle. Positive Signale gab es aus der chinesischen Wirtschaft: Die dortige Industrieproduktion ist in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres stärker als erwartet gestiegen.
Spekulationen um eine Übernahme der RWE-Tochter Innogy beflügeln am Dienstag die Aktien der beiden Unternehmen. Die DAX-Aktie legt über acht Prozent auf 14,89 Euro zu, die Innogy-Aktie kann 7 Prozent ansteigen auf 35,93 Euro. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass der französische Energiekonzern Engie eine Übernahme erwägt. RWE bekräftigte am Dienstag, dass der Konzern zwar weitere Anteile von Innogy verkaufen könnte, allerdings nur bis zu einer Restbeteiligung von 51 Prozent. Eine komplette Übernahme von Innogy scheint damit kaum möglich zu sein.
RWE hatte am Morgen bereits seine detaillierten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht und strebt nach einem Rekordverlust nun eine Ergebnissteigerung an. Nach dem erneuten Ausfall der Dividende wird für 2017 eine Ausschüttung von 50 Cent in Aussicht gestellt. RWE hatte im Februar bereits einen Nettoverlust von 5,7 Milliarden Euro präsentiert.
Die Kernmarke Volkswagen ist für den VW-Konzern noch immer ein Sorgenkind. Umsatz, Gewinn und Rendite sind im Vergleich zu 2015 gesunken. Volkswagen begründete die schlechteren Zahlen mit Wechselkurseffekten und höheren Vermarktungskosten der Autos, die die Dieselaffäre verursacht habe. Dank der guten Entwicklung der wichtigsten Töchter konnte das Unternehmen allerdings einen Betriebsgewinn von 7,1 Milliarden Euro einfahren. Trotz weiterer Milliardenkosten für die Dieselaffäre will VW wieder eine höhere Dividende zahlen. Je stimmrechtsloser Vorzugsaktie sollen die Anteilseigner für das abgelaufene Jahr 2,06 Euro erhalten. Im Vorjahr hatte es nur eine Mini-Beteiligung von 17 Cent gegeben.
Nach dem Preisrutsch in den vergangenen Tagen erntet die Veröffentlichung der Öllagerbestände heute Abend um 21.30 Uhr verstärkt Aufmerksamkeit. Mit dem Überangebot hat die Nordsee-Sorte Brent Crude Oil innerhalb weniger Tage um rund 10 Prozent abgegeben. Nach anfänglichen Zuwächsen setzen beide Ölsorten am Nachmittag ihre Talfahrt fort.
Börse Stuttgart TV
Man glaubt es kaum, aber es kann doch schlimmer kommen, als man es sich jemals vorstellen konnte. Die politische Welt steht Kopf. Dabei vermittelt das große Bild der Konjunkturindikatoren eine stabile Entwicklung der Weltkonjunktur. Doch ist diese wirtschaftliche Stabilität durch die politischen Ereignisse der vergangenen Wochen in Gefahr? Was wären die Folgen? Michael Beck, Ellwanger & Geiger, bei Börse Stuttgart TV.
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Euwax Sentiment Index
Am Dienstag agieren die kurzfristig orientierten Anleger antizyklisch. Mit dem kurzen DAX-Rückgang drehte der EUWAX Sentiment Index ins Plus. Nach der Erholung notiert der Stimmungsindikator wieder nahe der Null-Linie.
Trends im Handel
Das britische Pfund gibt am Dienstag wieder ab und ist gegenüber dem US-Dollar sogar auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gefallen. Nachdem das britische Parlament in der Nacht zum Dienstag das Brexit-Gesetz verabschiedet hatte, ist der Weg für Premierministerin Theresa May frei, den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union (EU) zu klären. Zudem drücken Pläne der schottischen Lokalregierung für ein neues Unabhängigkeitsreferendum auf die Stimmung. In Stuttgart sind Calls auf das Devisenpaar EUR / GBP gesucht. Offenbar rechnen die Anleger mit weiterem Druck auf die britische Währung.
Gekauft werden nach einer entsprechenden Empfehlung Calls auf die VW-Aktie.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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